Aleuria aurantia
Orangebecherling
Es kann schon mal vorkommen, dass sich Pilze ungewöhnliche Standorte aussuchen wie hier zwischen groben Schottersteinen auf einer Anhöhe bei Elsenfeld. Vergessen wir dabei nicht: der eigentliche Pilz ist das Myzel im Erdboden unter dem Schotter, und wenn dieses Untergrundsubstrat nicht zuträgliche Eigenschaften hätte, wäre der Fruchtkörper nicht hier erschienen.
Orangebecherlinge wachsen gern zu mehreren oder vielen miteinander verknäuelt. Je größer die bewachsene Fläche, desto beeindruckender der Anblick. Was manchmal wie weggeworfene Apfelsinenschalen aussieht, ist ein Ascomyzet, der fast ganzjährig gefunden werden und Fruchtkörper von bis zu 10 cm Durchmesser bilden kann. Er wächst meist auf blanker Erde, insbesondere auf lehmhaltigen Böden, und fällt durch seine schöne Farbe und Form auf.
Ein Fund auf dem Buchschlager Friedhof in den 1960er-Jahren wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Die Fläche von zwei Gräbern und dem schmalen Zwischenraum war zu etwa einem Viertel so dicht mit Hunderten von Orangebecherlingen bewachsen, dass zwischen ihnen nur wenig freier Boden zu erkennen war. Ein faszinierendes Bild, vor dem ich eine Weile staunend stehen geblieben bin. Leider hatte ich keine Kamera dabei und bin auch nicht auf die Idee gekommen, noch einmal den Fundort aufzusuchen, um zu fotografieren.