Arcyria incarnata
Roter Kelchstäubling
Auf dem Foto sind rechts oben die Sporokarpien des Roten Kelchstäublings zu sehen. Es sind die zerplatzten Reste kurz gestielter Gebilde, die im Laufe ihrer Entwicklung von ihrem expandierenden Inhalt (Capillitium genannt) gesprengt wurden. Von der farblich ähnlichen Arcyria denudata sind sie dadurch unterschieden, dass ihre Capillitien nicht aufrecht stehen bleiben sondern miteinander verfilzen.
Arcyria incarnata bildet länglich ei- bis würstchenförmige Sporokarpien, die vor dem Aufplatzen etwa 2,5 mm lang sind, deren freigesetzter rosafarbener Inhalt aber eine netzig-filzige Struktur besitzt, wie auf beiden Fotos gut zu erkennen ist. Man findet die relativ häufige Art vom Frühjahr bis zum Spätherbst an totem Laub- und Nadelholz.
Der Name “Kelchstäubling” ist insofern irreführend, als man unter Stäublingen normalerweise sehr viel größere kugelige Pilze versteht, die ihre Sporen im Inneren ihrer Fruchtkörper bilden und in Form von braunen Staubwolken freisetzen. Diese werden auch Boviste genannt. Hier haben wir es jedoch mit winzigen Schleimpilzen (Myxomyzeten) zu tun, von denen die meisten nur mit der Lupe richtig zu sehen sind. Wenn Sie mehr über diese faszinierenden Organismen erfahren möchten: hier geht´s zum Fundkorb-Beitrag Schleimpilze, der auch eine Liste aller im Fundkorb gezeigten Myxomyzeten enthält.