Brunnipila fuscescens
Bräunliches Buchenblatt-Haarbecherchen
Auf vermodernden oder feucht liegenden vorjährigen Buchenblättern ist dieser winzige Ascomyzet keine Seltenheit. Die 0,2 - 0,8 mm großen Apothezien erscheinen meist konzentriert um die Mittelrippe herum. Sie sind kurz gestielt und an der Außenseite bis zum Becherrand dicht mit hellbraunen Haaren besetzt. Die innere Fruchtschicht ist weiß bis hellocker und glatt. Bei Trockenheit verschließen sich die Becherchen. Wegen ihrer Winzigkeit werden sie leicht übersehen und ihre Struktur ist nur mit einer stark vergrößernden Lupe zu erkennen. Auf jeden Fall sollte man bei gezielter Suche auch auf die Blattunterseite schauen. Auch Vorkommen auf Bucheckernschalen werden berichtet.
Über die Häufigkeit von Brunnipila fuscescens hat Ingo Wagner (ASCO Sonneberg) einmal angemerkt:
In Sonneberg sehr häufige Art. In manchen Jahren ist es eine Kunst, ein Buchenblatt zu finden, das die Art nicht besiedelt.”
Größe, Form, Substrat und Häufigkeit sind in dieser Kombination ein Indiz für die Richtigkeit der Bestimmung. Ein Indiz, aber auch nicht mehr. Um wirklich sicher zu gehen, sollte auch mikroskopiert werden.
Mikromerkmale (nach Jürgen Marqua, Pilzflora Ehingen):
Sporen: spindelförmig, langellipsoid bis fast zylindrisch, hyalin, glatt; 1 - 7,9 - 9,7 x 1,4 - 1,8 - 2,3 µm;
Asci: keulig - zylindrisch, 8-sporig, mit Haken, J (blau), 49 -50 x 4 - 5 µm
Paraphysen: die Asci überragend, septiert, hyalin, lanzett-förmig, apikal zugespitzt, inamyloid
Randhaare: relativ dickwandig mit rauhem Ornament, septiert, zylindrisch, apikal etwas kopfig, Apikalzelle hyalin mit Kristallauflagerung
Weiterführende Literatur:
- https://asco-sonneberg.de/pages/gallery/brunnipila-fuscescens-110611-01xs22121.php
- http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/arthtml/bfuscescens.php