Calocybe obscurissima
Dunkler Schönkopf
Dies war einer der schönsten Funde anlässlich des Seminars mit Dr. Lothar Krieglsteiner im September 2010 in Dietzenbach. Der recht unaufällige, im Feld in etwa an einen Weichritterling (Melanoleuca) erinnernde Pilz wuchs in zahlreichen Exemplaren (ca. 20) in einem Auwaldrest am „Kalkofen“ bei Darmstadt-Arheilgen. Die düsteren Pilze weisen in jungem Zustand vor allem an der Stielspitze deutliche Violett-Töne auf, wie sie auch für den ähnlichen Veilchenblauen Schönkopf charakteristisch sind. Diesem fehlen die düsteren Töne – aber abgesehen von der Färbung gibt es keine wirklich konstanten Unterschiede. Der Veilchenblaue Schönkopf Calocybe ionides besiedelt allerdings insgesamt eher trockenere Standorte (z. B. Buchenwälder über Kalk), während C. obscurissima eher von feuchteren Laubwaldstandorten bekannt ist. Dabei überschneiden sich die ökologischen Anforderungen beider Sippen; so fand Dr. Krieglsteiner C. ionides im Sommer 2010 auch in einem Bachauenwald im Nationalpark Plitvicer Seen unter Erlen und Eschen. Da beide Pilze zunächst aber so unterschiedlich aussehen, mag man sich gar nicht recht mit der Zusammenlegung zu einer Art anfreunden.
Die Schönköpfe sind eine kleine Gattung von weißsporigen Lamellenpilzen, die den Raslingen (Lyophyllum) äußerst nahe stehen und auch von manchen Autoren in diese integriert werden. Typisch für Schönköpfe sind, wie der Name sagt, oft bunte Farben wie violett, rosa oder gelb.