Calvatia gigantea
Riesenbovist
Unübersehbar, unverwechselbar, schmackhaft - mit diesen Eigenschaften würden sich Pilzfreunde die Objekte ihrer Sammelleidenschaft gern wünschen. Beim Riesenbovist gehen diese Wünsche kompromisslos in Erfüllung. Man findet sie auf Wiesen und Weiden, im eigenen Garten oder in Parkanlagen auf Rasenflächen, an Wegrändern oder Böschungen. Sie fallen schon aus 50 Meter Entfernung auf. Wo sie den Kids in die Hände fallen, bleiben sie nicht lange am Leben sondern werden als Fußbälle zweckentfremdet.
Manchmal sind sie so groß, dass ein einziges Exemplar nicht in den Sammelkorb passt. Sie erreichen Durchmesser von einem halben Meter und es sind sogar noch größere gefunden worden, die dann eher wie ein Sofakissen als wie eine Kugel aussehen. Laut Wikipedia hat das größte je gefundene Exemplar einen Durchmesser von mehr als einem Meter, das schwerste ein Gewicht von über 20 Kilogramm! Solange sie innen und außen weiß sind und sich prall anfühlen, eignen sie sich bestens für die Küche. Die Außenhaut lässt sich wie Eierschalen pellen. Die Qualität nimmt rapide ab, sobald ihr Fleisch an Festigkeit verliert und weich wird. Bald verfärbt es sich grünlich, dann braun, um schließlich zu Sporenpulver zu zerfallen. Ich schätze, ein einziger Riesenbovist könnte viele Milliarden Sporen produzieren.
Verwechselt werden könnten sie allenfalls mit Hasenbovisten (Bovistella utriformis), die aber längst nicht so groß werden und eine kleinfelderige Haut besitzen. Auch sie wachsen auf Wiesen und sind ebenfalls essbar.
Rezeptvorschlag für Riesenboviste: in relativ dünne Scheiben schneiden, mit gehobelten Mandeln spicken, jeweils zwei mit den Mandeln nach innen zusammenklappen, panieren und nach persönlichem Geschmack gewürzt braten. Die Mandeln geben dem Pilzschnitzel einen angenehmen Biss.