Clitocybe phyllophila
Bleiweißer Trichterling
Diese Art ist wohl die größte innerhalb einer kleinen Gruppe von Trichterlingen mit glanzlosen weißen, firnisartig bereiften Hüten und relativ häufig. Er wird daher auch passend Bleiweißer Firnistrichterling genannt. Weniger passend sind Namen wie Laubfreund- oder Fichtentrichterling, denn er kann in allen mitteileuropäischen Waldgesellschaften gefunden werden.
Die Hüte können bis zu 10 cm breit werden. Der Hutrand kann bei jungen Exemplaren schmal eingerollt sein. Wichtig ist auf den glanzlosen firnisartigen Belag zu achten, unter dem eine cremegraue bis cremebraune Grundfarbe erscheint, wie auf beiden Fotos gut zu erkennen ist. Die Lamellen sind zunächst weiß, verfärben sich durch ausfallendes Sporenpulver rosa-creme. Das dünne Fleisch ist weißlich, der Geschmack mild, der Geruch süßsäuerlich. Die hellen schlanken Stiele werden bis zu 10 cm lang; an der Basis sind sie weißfilzig.
Bleiweiße Trichterlinge wachsen saprobiontisch und meist gesellig in Laub-, Nadel-, und Mischwäldern, am häufigsten unter Fichten und Buchen, weniger häufig bei Kiefern, Tannen, Hainbuchen und Eichen. Die beiden Fotos wurden in unterschiedlichen Wäldern aufgenommen. Das Foto oben zeigt ein Vorkommen bei Kiefern, das untere bei Fichten. Erscheinungszeit ist August bis Dezember.
Trichterlinge mit glanzlos weißen, firnisartig bereiften Hüten sind giftig. Sie enthalten das Nervengift Muscarin, das nach relativ kurzer Latenzzeit (bis zu 4 Stunden) Symptome wie Speichel- und Tränenfluss, Schweißausbruch, Pupillenverengung, Erbrechen, Durchfall und Kreislaufstörungen verursacht. In schweren Fällen kann eine Vergiftung infoge Herzversagens tödlich enden. Gerade bei weißen bis weißlichen Pilzen, von leicht erkennbaren Champignons einmal abgesehen, ist äußerste Vorsicht geboten. Sie sollten von weniger erfahrenen Pilzfreunden nicht gesammelt werden und auch bei Champignons ist auf die magen-/darmgiftigen Karbol-Champignons zu achten.
Unter den Verwechlungsmöglichkeiten sei hier nur eine kleine Auswahl erwähnt:
Rinnigbereifter Trichterling, Feldtrichterling Clitocybe dealbata
Wachsstieliger Trichterling Clitocybe candicans
Weißer Holztrichterling Clitocybe truncicola
Ranziger Trichterling Clitocybe phaeophthalma
Weißer Rasling Clitopilus prunulus
Mehlräsling Lyophyllum connatum
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3, Nr. 176
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 3 Seite 184 - 185
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/c/Clitocybe_phyllophila.html