Cookeina speciosa
Prächtiger Kelchbecherling
Zehn Exemplare dieses in den Tropen weit verbreiteten, zentral gestielten Becherlings fand Pilzfreund Hans Stern 2009 im Cangrejal Tal in Honduras in der Nähe der nördlichen Hafenstadt La Ceiba im Naturschutzgebiet „Pico Bonito“. Die Becherlinge wuchsen an stark vermorschtem Laubholz. Ihre orangeroten Apothecien besaßen einen Durchmesser von bis zu 5,5 cm. Die Stiele waren heller als der Becher und eher pinkfarben, bis zu 6 mm dick und bis zu 5,5 cm lang.
Die Sporen saßen zu acht im Ascus, waren ellipsoid bis spindelig, sehr dickwandig, besaßen 1-3 Öltropfen und maßen 12-14 x 1,9-2,2 µm. Die Bestimmung wurde von Björn Wergen zweifelsfrei bestätigt.
Der Prächtige Kelchbecherling wurde schon 1822 von Elias Fries als Peziza speciosa beschrieben und 1944 von R. W. G. Dennis in die Gattung Cookeiana transferiert. Ebenfalls in den Tropen, vor allem in den Regenwäldern Südostasiens, ist eine ähnliche Art beheimatet: Cookeiana sulcipes. Deren Fruchtkörper haben einen fein behaarten Becherrand und die helle Pinkfarbe des Stiels geht allmählich in das etwas dunklere Rot des Bechers über. Sie wurde mehrfach von Dieter Gewalt in Thailand gefunden. Möglicherweise handelt es sich um eine Form oder Varietät von Cookeiana speciosa, die im Index fungorum allerdings als eigenständige Art ausgewiesen wird.
Weiterführende Literatur:
- Ekanayaka, A.H. et al. (2016): The genus Cookeina
- ITURRIAGA, T. (2006): A monograph of the genus Cookeina (Ascomycota, Pezizales Sarcoscyphaceae)
- PIEPENBRING, M. (2011): Der Tintling Nr. 72, 5 (2011): 73
- https://de.wikipedia.org/wiki/Cookeina_speciosa