Coprinopsis cinerea
Struppiger Tintling
Einige Tintlinge haben sich auf Kompost- und Misthaufen oder andere mit Dung angereicherte Biotope spezialisiert, darunter auch unser Struppiger Tintling Coprinopsis cinerea. Er ist der mit Abstand häufigste dieser Kategorie. Nahe Dietzenbach gibt es eine riesige Deponie, auf der regelmäßig das mit Pferdedung vermischte Stroh eines Reiterhofes abgelagert wird. Hier ist der Struppige Tintling zwischen April und November mit hoher Wahrscheinlichkeit fast immer anzutreffen. Oft kann man ihn in allen Entwicklungsstadien gleichzeitig beobachten.
Anfangs zeigt er sich als längliches, weißlich bereiftes Ei; mit der Streckung des struppigen weißen Stiels entfaltet sich der graue Hut und die Bereifung (Überreste des Velums) verschwindet. Im Endstadium rollt sich der Hutrand aufwärts, die Lamellen werden vom ausfallenden Sporenpulver schwarz und der gesamte Fruchtkörper vetrocknet ohne zu Tinte zu zerfließen. Die gesamte Lebensdauer des zarten und zerbrechlichen Pilzes beträgt meist nur zwei Tage.
Ähnlich ist die Hasenpfote Coprinopsis lagopus, der nicht auf Misthaufen wächst sondern Waldwegränder bevorzugt. Ebenfalls auf Mist sind einige sehr seltene Arten zu finden wie Coprinopsis cothurnata (Rotfüßiger Schneetintling) oder Coprinopsis macrocephala (Großhütiger Mist-Tintling).
Weiterführende Literatur:
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/c/Coprinopsis_cinereus.html
- http://tintling.com/inhalt/2001/Der_Struppige_Tintling_2.pdf