Cortinarius torvus
Wohlriechender Gürtelfuß
Gerüche sind nicht immer leicht und gut nachvollziehbar zu beschreiben, bei unserem Wohlriechenden Gürtelfuß aber ein fast schon artkennzeichnendes Merkmal und deshalb von herausragender Bedeutung. Für seinen Duft sind in der Literatur zahlreiche Beschreibungen und Vergleiche angegeben, von denen ich hier einige anführen möchte. Danach soll Cortinarius torvus mehr oder weniger oder gar aufdringlich süßlich, fruchtig, aromatisch, nach getrockneten Pflaumen, gärigen Birnen, fauligen Früchten oder wie Obstkompott riechen. Da der Pilz in Laubwäldern und besonders bei Buchen auf sauren bis neutralen und sandigen Böden nicht selten und weit verbreitet ist, könnte man hin und wieder Gelegenheit haben, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Seine Erscheinungszeit ist August bis Oktober.
Der Wohlriechende Gürtelfuß gehört mit Hutdurchmessern von 4 bis 8 cm zu den mittelgroßen Arten. Die relativ dickfleischigen trockenen Hüte sind rundlich gewölbt, später verflachend und radialfaserig. Die Hutfarben variieren in verschiedenen Grautönen mit bräunlichen, manchmal violettlichen Beimischungen, können aber auch nahezu weiß sein. Die Lamellen sind grauviolettlich und verfärben sich bei Sporenreife rostbraun. Die Stiele können gleichmäßig dick oder bauchig sein, die Stielbasis sowohl zugespitzt als auch angeschwollen, oberhalb des wattigen nach oben abstehenden Rings blass violett, darunter eher weißlich. Das Sporenpulver ist wie bei allen Cortinarien braun. Die breit elliptischen oder eiförmigen Sporen sind warzig und messen 8,5 – 11 x 5,5 – 7 µm.
Für Speisezwecke kommt der Wohlriechende Gürtelfuß, den man auch Übelriechender nennen könnte, wegen seines unangenehmen Geschmacks nicht in Frage.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 5, Nr. 376
- German J. Krieglsteiner / Andreas Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 5, Seite 298 – 300
- Svengunnar Ryman & Ingmar Holmåsen: Pilze, Seite 520