Cryptostroma corticale
Rußrindenkrankheit
Cryptostroma corticale ist ein Schimmelpilz, der vor allem jüngere Ahornbäume befällt. Er entwickelt sich unter der Rinde und sprengt diese ab. Er wird auch als Endophyt und Schwächeparasit beschrieben. Sichtbar wird der Pilz als schwarzer staubartiger Sporenbelag auf entrindetem Holz. Er stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde 2005 erstmals in Deutschland beobachtet. Seither hat er erhebliche Schäden an Ahornbäumen verursacht. Zuerst welken die Blätter, dann lichten sich die Kronen und die Bäume sterben ab. Im Splintholz zeigen sich großflächige Verfärbungen. Um eine Weiterverbreitung des Schadpilzes einzudämmen, müssen die Bäume schnellstens gefällt werden, ihr Holz darf nur abgedeckt transportiert und nicht als Brennholz verkauft werden.
Da es beim Menschen durch Einatmen der Sporen zu allergischen Reaktionen und Entzündungen der Lungenbläschen kommen kann, müssen Forstarbeiter bei der Beseitigung Schutzkleidung und Atemschutz tragen. Bei langer Trockenheit sind die Bäume besonders anfällig für Infektionen.
Im Februar 2019 wurde der Schadpilz im Schlosspark Rumpenheim (Offenbach) festgestellt. Rund 100 junge Ahornbäume waren betroffen und der Park musste vorsorglich geschlossen werden. Bereits 2016 und 2017 hatte Hermine Lotz-Winter mehrere Funde im Raum Frankfurt gemeldet Am 29. Juni 2019 fanden wir auch im Frankfurter Stadtwald am Hainer Weg einen infizierten Ahornbaum und informierten das zuständige Grünflächenamt.
Es ist angebracht, diesen Schädling zu beachten und befallene Bäume den zuständigen Behörden zu melden. Doch seien wir mal ehrlich: im Vergleich zu einer anderen Spezies ist er eher harmlos. Cryptostroma corticale macht Ahornbäume platt, die andere Spezies die Vegetation eines ganzen Planeten.