Fuscoporia ferruginosa

Rostbrauner Feuerschwamm

(Schrad.) Murrill 1907
Familie: Hymenochaetaceae
© Bernd Miggel
Synonym: Phellinus ferruginosus
ferruginosa = rostbraun
02.01.2023: Nördliches Schwarzwald-Vorland bei Karlsbad, Naturdenkmal Tornadowald - Substrat: Vermorschter Weidenast, Optimalphase der Vermorschung

Unter den Porlingen (Polyporaceae) sind die Feuerschwämme in Europa weit verbreitet und umfassen nach Ryvarden & Melo etwa 33 Arten. Allen gemeinsam ist die braune, meist rostbraune Porenoberfläche und ein dimitisches, aus Generativ- und Skeletthyphen bestehendes Hyphensystem. Feuerschwämme kommen als Schwächeparasiten oder Saprobionten auf lebendem oder totem Laub- oder Nadelholz vor und erzeugen dort eine Weißfäule.

Der Rostbraune Feuerschwamm besitzt mehrjährige Fruchtkörper und wächst resupinat als Saprobiont auf morschem Laubholz. Seine Poren sind recht klein. Man zählt 4-5 je mm. Mit einer 15- bis 20-fachen Handlupe er sich bereits makroskopisch bestimmen. Dazu beobachtet man die Randbereiche des Fruchtkörpers und das direkt benachbarte Substrat. Entdeckt man dort lange, dünne, nadelförmige Elemente, dann handelt es sich hierbei um sogen. “Myzlialsetae”, auch „Setale Hyphen“ genannt. Unter den Feuerschwämmen besitzt nur der Rostbraune Feuerschwamm diese Myzelialsetae.

Porenschicht, Randbereiche mit Myzelialsetae
Mikromerkmale:

Sporen waren leider nicht auffindbar. Lt. Literatur (Breitenbach & Kränzlin) sind sie elliptisch, glatt, hyalin, bisweilen mit Tropfen, 4,5 - 5,5 x 3 - 3,5 µm Die Myzelialsetae lassen sich sehr gut mikroskopisch darstellen. Dazu zupft man ein wenig Material vom Randbereich des Fruchtkörpers und mikroskopiert in Wasser. Die Myzelialsetae sind braun und werden bis zu 300 x 12 µm groß.

Myzelialsetae in Wasser (Mikrofotos)

Ähnlich sind der ebenfalls an Laubholz vorkommende Schmalsporige Feuerschwamm Fuscoporia ferrea und der Rostrotrandige Feuerschwamm Phellinus ferrugineofuscus, der jedoch nur an Nadelholz (Fichte) wächst.

Weiterführende Literatur:

  • BREITENBACH, J. & KRÄNZLIN, F. (1986): Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 313
  • DÖRFELT, H. & RUSKE, E. (2015): Die pileaten Porlinge Mitteleuropas
  • JAHN, H. (1979): Pilze die an Holz wachsen, Nr. 143
  • MIGGEL, B. (2017): Holzbestimmung mit dem Mikroskop. IHW-Verlag, Eching
  • RYVARDEN, L. & MELO, I. (2014): Poroid fungi of Europe
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Bernd Miggel.
Zuletzt aktualisiert am 26. Februar 2023