Hebeloma leucosarx
Großer Weidenfälbling
Schon weil es keine essbaren unter ihnen gibt, sind Fälblinge keine besonders populären Pilze, aber man begegnet ihnen vor allem im Spätherbst fast überall, nicht nur in Wäldern sondern auch mitten in der Großstadt. Der Name Fälbling kommt von falb, einer diffusen Bezeichnung für fahlgelbe bis hellgraubraune Farbtöne. Falb ist demnach die typische Hutfarbe einiger Fälblingsarten, u. a. auch des häufigsten Verteters, des Tonblassen Fälblings Hebeloma crustuliniforme, oder des hier vorgestellten Großen Weidenfälblings. Was letzteren betrifft, ist „groß“ im Vergleich zu manchen anderen Fälblingsarten weniger zutreffend, hier wäre „langstielig“ eher angebracht. Seine Hüte wirken mit 2,5 – 5 cm Durchmesser im Vergleich zu seinen schlanken, bis zu 8 cm langen Stielen eher klein. Ähnlich lange Stiele kann der Langstielige Fälbling Hebeloma longicaudum haben. Ein spezifischer Geruch hilft zur Unterscheidung als Trennmerkmal auch nicht weiter. Auch andere Fälblinge haben rettichartigen Geruch. Dass der Große Weidenfälbling ein typischer Mykorrhizapartner von Weiden sein soll, wird von German J. Krieglsteiner bezweifelt. Er schreibt:
… dies ist wahrscheinlich durch entsprechende Literaturvorgaben („Weiden-Fäbling“) beeinflusst. Die Art wurde vom Verf. auch unter anderen Laubbäumen ohne Salix gefunden.“
Eine gewisse statistische Vorliebe für Weiden lässt sich aber dennoch aus Fundmeldungen ableiten. So stammt mein obiges Foto vom Dietzenbacher Wollwiesenteich, an dessen Ufer er tatsächlich bei Weiden wuchs. Als Begleitbäume werden aber auch Birken und Buchen genannt. Um eine häufige Art scheint es sich jedenfalls nicht zu handeln. Von der ebenfalls deutlich langstieligen Hebeloma longicaudum unterscheidet er sich durch hellere Hutfarben, warzige statt nur punktierte Sporen, andere Huthautstrukturen (Subkutis aus gelben, langgestreckten statt hellbraunen polymorphen Zellen) sowie anderen ökologische Ansprüchen.