Inocybe mixtilis
Gerandetknolliger Risspilz
Der Gerandetknollige Risspilz Inocybe mixtilis ist eine mäßig häufig vorkommende, kleine, höckerigsporige Art mit gelbem bis gelbbraunem Hut, lange grauweißlichen Lamellen, die durch Sporenausfall braun werden, gelblichweißem, gerandetknolligem Stiel und spermatischem Geruch. Mykorrhizapartner sind vorwiegend Nadelbäume.
Hans Stern fand die Pilze am am 28. Juli 2011 und am 4. September 2018 im Germanswald bei Villingen, Baden-Württemberg, einem Fichten-Tannenwald auf saurem Boden über Buntsandstein, auf 775 – 800 m NN auf einem moosigen Waldweg. Die Hüte hatten Durchmesser bis 40 mm, waren feucht leicht schmierig, gelblich mit etwas dunklerer Mitte, deutlich gebuckelt, die Stiele bis 5 mm dick und bis 7 cm lang, mit weißlicher abgesetzter, bis 12 mm breiter Knolle.
Makroskopische Merkmale:
Hut bis 30 mm breit, anfangs kegelig oder glockig, später ausgebreitet mit deutlichem Buckel. Oberfläche ockergelb bis gelbbraun, Mitte dunkler, glatt, feucht schmierig, Rand glatt, bei alten Exemplaren auch aufgerissen. Lamellen lange grauweißlich, alt graubraun, am Stiel fast frei. Stiel zylindrisch, von oben bis unten etwa gleich dick, weiß oder gelblichweiß, glatt, meist länger als die Hutbreite, mit weißer gerandet knolliger Basis. Fleisch weiß, im Hut dünn. Geruch schwach spermatisch.
Mikroskopische Merkmale:
Sporen gelblich, vieleckig länglich mit ca. zehn Höckern, 8,1 - 10 x 5,8 - 7,4 µm, Schlankheitsgrad Q: 1,3 - 1,5. Nützlicher Tipp, wie man Länge und Breite einer vieleckigen Risspilz-Spore misst: man legt gedanklich ein möglichst eng umschließendes Rechteck um die Spore und misst dann dessen Seitenflächen. Cheilozystiden, Pleurozystiden und Kaulozystiden ähneln einander in Form und Größe. Sie sind recht kurz, lageniform bis fusoid, teils sehr dickbauchig, mit 2 - 3 µm dicker Wandung und apikalem Kristallschopf. Maße: 35 - 65 x 13 - 20 µm.
Inocybe mixtilis ist anhand der Merkmalskombination „gerandet knollige Stielknolle + ockergelbliche Hutfarben + leicht spermatischer Geruch“ recht gut gekennzeichnet. Verwechslungen wären möglich u. a. mit dem meist etwas größeren Zapfensporigen Risspilz Inocybe pratervisa, der auch größere Sporen besitzt.
Mehr über die Verwandtschaft der Risspilze erfahren Sie hier >
Weiterführende Literatur:
- Ewald Gerhardt: Der große BLV-Pilzführer für unterwegs, Seite 312
- German J. Krieglsteiner & Andreas Gminder (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 5, Seite 462 - 463
- https://www.inocybe.org/genus-inocybe-h%C3%B6ckersporer-nodulose-spored/mixtilis/