Inonotus hispidus
Zottiger Schillerporling
Irgendwann erwischt es so ziemlich jeden Apfelbaum, meist auf seine alten Tage. Er wird vom Zottigen Schillerporling (auch Pelzporling genannt) befallen und damit ist sein Schicksal besiegelt. Der mordende Parasit ist immerhin ein rücksichtsvoller Killer. Er lässt dem Gartenbesitzer Zeit, ein junges Bäumchen zu pflanzen und dessen Ertragsreife abzuwarten. So lange trägt der Patient noch Früchte.
In geschlossenen Wäldern wird man unseren Pilz, den man vielleicht besser als Schwächeparasiten bezeichnen sollte, kaum einmal finden. Gelegentlich bildet er auch an anderen Wirtsbäumen seine einjährigen Fruchtkörper aus.
Die meisten der in Mitteleuropa vorkommenden 14 Schillerporlingsarten (davon 9 in Deutschland nachgewiesen) sind mehr oder weniger wirtsspezifisch, was ihre Bestimmung durchaus erleichtert. An Apfelbäumen, seinem mit Abstand am häufigsten befallenen Wirt, wird man kaum einen anderen als Inonotus hispidus finden. Seine vorwiegend einzeln wachsenden Fruchtkörper sind konsolenartig pileat, die Hüte rostgelb bis rotbraun und filzig-zottig behaart, auf Druck dunkel fleckend. Sie werden bis zu 30 cm breit. Wie alle Schillerporlinge sind seine Fruchtkörper einjährig. Sie erscheinen etwa ab Juni, sind jung sehr saftreich und weichfleischig, werden im Herbst allmählich schwarz und fallen schließlich ab. In jungen wie auch in aktiven Entwicklungsstadien werden aus den Poren der Hutunterseite hell bernsteinfarbene Guttationströpfchen ausgeschieden.
Außer an Apfelbäumen habe ich Inonotus hispidus auch schon mehrfach an Walnuss sowie je einmal an Esche, Platane und einem Maulbeerbäumchen gefunden.
Weiterführende Literatur:
- https://de.wikipedia.org/wiki/Zottiger_Schillerporling
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/i/Inonotus_cuticularis.html
- Hermann Jahn: Pilze die an Holz wachsen, Nr. 146