Inonotus radiatus
Erlen-Schillerporling
Wir haben es mit einem einjährigen häufigen und schon aufgrund seiner Substratwahl leicht kenntlichen Schillerporling zu tun. Arten dieser Gattung sind an ihrer schillernden Porenschicht gut zu erkennen. Bewegt man die Unterseite eines Fruchtkörpers in wechselndem Lichteinfall zeigt sich dieses typische silbrige Glänzen oder Schillern. Inonotus radiatus ist durch sein Wachstum an abgestorbenen oder bereits stark geschädigten Erlen festgelegt und dürfte in keinem Erlenbruchwald fehlen.
Die konsolenförmigen Fruchtköper können bis zu 10 Zentimeter breit werden und stehen bis 5 Zentimeter weit vom Substrat ab. Dabei kann die Porenschicht weit am Substrat herablaufen, was als effus-reflexes Wachstum bezeichnet wird. Die Oberseite ist bei jungen Pilzen fein samtig und schön löwengelb gefärbt mit gelblichem Rand. Sie verkahlt beim Altern und dunkelt zu einem schwärzlichen Braun. Die grau-weißlichen Poren an der Unterseite sind rundlich bis eckig oder auch geschlitzt, etwa 2 - 4 auf einen Millimeter.
Mikroskopische Merkmale: Sporen glatt, dickwandig und breit elliptisch, 4,5 - 5,5 x 3,5 - 4,5 µm. Zystiden sind nicht vorhanden. Die Seten sind braun und dickwandig, oft hakenförmig, und ragen über den Porenrand hinaus, was vermutlich für das Schillern verantwortlich ist.
Der Erlen-Schillerporling ist ein Wund- oder Schwächeparasit, der eine Weißfäule verursacht. An totem Holz kann er lange saprobiontisch weiterleben und von da wieder auf lebende Erlen übergehen. In seltenen Fällen kann er auch an anderen Baumarten (Eiche, Buche, Hasel etc.) vorkommen.
Weiterführende Literatur:
- Hermann Jahn: Pilze die an Holz wachsen, Nr. 144
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 307
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1, Seite 440 - 443
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/i/Inonotus_radiatus.html