Lepista flaccida
Fuchsiger Röteltrichterling
Ob Rötelritterling oder Röteltrichterling - es ist die gleiche Gattung. Mit dem Zusatz -trichterling wird nur auf die trichterige Form hingewiesen, und die ist beim Fuchsigen Röteltrichterling besonders ausgeprägt. Er ist wie die Nebelkappe und der Violette Rötelritterling, mit denen er gern den Standort teilt, ein typischer Spätherbst- und Wegrandpilz. Der auf der Oberseite kahle, glatte, oft etwas glänzende Hut erreicht gewöhnlich Durchmesser bis 8 cm, die weißlichen bis cremefarbenen, sehr gedrängt stehenden Lamellen laufen weit am Stiel herab. Das Sporenpulver ist weiß, was man gelegentlich schon am Fundort an Ablagerungen auf unter dem Pilz liegendem Laub erkennen kann. Der Pilz ist essbar, insbesondere zum Braten geeignet, aber nicht jedermanns Geschmack. Es wird empfohlen, ihn in geringer Menge auch auf seine Veträglichkeit zu testen (was im Grunde genommen als Empfehlung für alle Pilzarten gelten kann).
Verwechslungen sind möglich u. a. mit dem Wasserfleckigen Röteltrichterling Lepista gilva , der sich durch konzentrisch angeordnete Flecken auf dem Hut unterscheidet und vor allem in höheren Lagen vorkommt, und dem Ockerbraunen Trichterling Clitocybe gibba, der stets einen kleinen Buckel in der Hutmitte besitzt, nach Bittermandel riecht und schon früher im Jahr erscheint. Man könnte fast sagen: der Fuchsige Röteltrichterling löst im Jahresverlauf den Ockerbraunen Trichterling ab.
Wer nach den ersten Nachtfrösten im Herbst Pilze sammelt, sollte darauf gefasst sein, dass die Minustemperaturen das gewohnte Aussehen vieler Pilzarten stark verändern können. Manche sind kaum wiederzuerkennen. Aber nicht nur die “Optik” wird beeinflusst. Der Frost schädigt auch die Zellen, und das bedeutet: es entstehen gesundheitliche Risiken beim Verzehr. Gefahr für die Gesundheit verursacht auch wiederholtes Gefrieren und Auftauen, zumal man den Pilzen nicht ansieht, wie oft sie bei zurückliegenden Nacht-Tag-Wechseln schon gefroren und wieder aufgetaut sind.
Ein giftiger Doppelgänger aus dem Mittelmeerraum (Clitocybe amoenolens) könnte aufgrund der Klimaveränderung möglicherweise auch in Mitteleuropa auftauchen. Er enthält Acromelsäure, die schmerzhafte Hautausschläge verursachen und unter Umständen sogar tödlich sein kann.