Leucoagaricus barssii
Wurzelnder Egerlingsschirmling
Der Wurzelnde Egerlingsschirmling war für mich einer der Funde im trocken-heißen Pilzjahr 2003. Ich erinnere mich noch gut an meinen Spaziergang durch die Felder südlich von Marxheim, als ich plötzlich einige Meter vom Weg entfernt in einem Acker gut ein Dutzend Fruchtkörper einer mir völlig unbekannten Art fand. Ich dachte zunächst an einen Champignon oder Riesenschirmling. Die weißen Lamellen und die Größe verwiesen jedenfalls in die Verwandtschaft von Macrolepiota. Zu Hause war dann relativ schnell klar, dass es sich bei meinem Pilz um Leucoagaricus barsii handeln muss, der frühr den treffenderen Namen L. macrorhizus („große Wurzel“) trug. Sehr charakteristisch waren nämlich die bis 12 cm langen und bis zu zwei Dritteln im Lößlehm wurzelnden Stiele, die in Kombination mit nicht sehr großen Sporen die Bestimmung sicherten. Die Art scheint im übrigen nur sporadisch in sehr warmen Jahren in Deutschland vorzukommen, was sich mit meinen eigenen Beobachtungen deckt. Trotz intensiver Nachsuche konnte der Wurzelnde Egerlingsschirmling 2004 nämlich nicht wiedergefunden werden.
Nachtrag: In den Jahren 2019 und 2020 wurde der Wurzelnde Egerlingsschirmling auch an zwei etwa 300 m voneinander entfernten Stellen in zwei Parkanlagen Umgebung in Dietzenbach gefunden (Dieter Gewalt):
Bei der mikroskopischen Sporenuntersuchung durch Frank Kaster fiel auf, dass sehr vereinzelte Sporen einen Keimporus hatten. Die Maße betrugen 6,4 - 7,8 x 4,3 - 5,0.