Mucronella bresadolae
Weißes Pfriempilzchen
Die Gattung Mucronella enthält spitze dornenartige Pilzchen, die meist an der Unterseite von morschem Holz erscheinen und daher herabhängen. Die drei in Deutschland nachgewiesenen Arten erreichen Längen von 5 - 6 mm und sind schon deshalb und aufgrund ihrer verborgenen Wuchsweise sehr unauffällig. Das Gelbe Pfriempilzchen Mucronella flava ist an seiner Farbe leicht zu erkennen, die beiden anderen haben weißliche Farben und sind durch Größe und Mikromerkmale relativ leicht zu unterscheiden.
Die Dornen, Zähnchen oder Stacheln des hier vorgestellten Weißen Pfriempilzchens sind mit 1 - 5 mm deutlich länger als die von Mucronella calva, dem Rasigen Pfriempilzchen, dessen Dornen Längen von 0,4 bis 0,6 mm aufweisen. Allerdings sind die Literaturangaben uneinheitlich, sodass man in Zweifelsfällen auch die Sporen und Basidien mikroskopisch üperprüfen sollte. Die Basidien sind beim Weißen Pfriempilzchen deutlich länger und schlanker, die Sporen rundlicher und größer:
Mucronella breasadolae: Basidien 25 - 35 x 4,5 - 6 µm, Sporen 5 - 8,5 x 4 - 6,5 µm
Mucronella calva: 16 - 9 x 6 - 7 µm, Sporen 4 - 7 x 2,5 - 4 µm
Bemerkenswert: Beide Arten sind auch desöfteren an der Unterseite alter vergammelter Fenchelporlinge (Gloeophyllum odoratum) gefunden worden.
Über die systematische Zuordnung der Pfriempilzchen ist oder man sich wohl auch nicht einig. Manfred Enderle hat seinen Mucronella-Fund an einem alten Fenchelporling der Familie Hericiaceae (Stachelbärte) zugeordnet.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 287
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2, Seite 100 - 101
- Manfred Enderle: Die Pilzflora des Ulmer Raumes, Seite 184
- http://www.pilzflora-ehingen.de/pilzflora/arthtml/mbresadolae.php