Panellus serotinus
Gelbstieliger Muschelseitling
Wie der Austernseitling wächst er an totem Laubholz, vornehmlich an Buche, und meist erst spät im Jahr. Nicht selten kommen sogar beide am selben Stamm vor.
Man erkennt den Gelbstieligen Muschelseitling an seiner Wuchsform und seinen Farben. Der Hut erreicht Durchmesser von etwa 10 cm und sein Farbenspektrum reicht von olivgrün bis dunkelbraun. Der Hutrand ist lange eingerollt. Die Lamellen sind gelblich bis ockergelb, stehen sehr gedrängt und enden abrupt am knubbeligen, nach unten verjüngten Stiel, laufen also nicht an diesem herab wie beim Austernseitling. Der Stiel ist auf grüngelbem Grund mit rostbraunen Schüppchen besetzt, die zur Stielbasis hin spärlicher werden. Das Fleisch hat einen leicht bitterlichen Geschmack.
Wer ihn mit dem Austernseitling verwechselt, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Tomaten auf den Augen oder kein Talent für das Beachten von Merkmalen zu haben. Bestraft wird er nicht, denn auch der Gelbstielige Muschelseitling gilt als essbar, wenn auch muffig im Geschmack. Während er in Japan als Mukitake sogar gezüchtet wird, geistern durch die deutsche Pilzliteratur immer mal wieder Berichte über angebliche Vergiftungen; es wird ihm aber auch nachgesagt, er könne als Vitalpilz bei Lebererkrankungen hilfreich sein (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21787451). Warten wir also zuverlässige und belegte Informationen ab.
Der Gelbe Muschelseitling wird neuerdings mit anderen Arten der Gattung Panellus in der Familie der Mycenaceae, also der Helmlingsverwandten geführt, was für den auf offensichtliche Merkmale achtenden Pilzfreund kaum nachvollziehbar erscheint.