Paxillus rubicundulus
Erlenkrempling
Der Erlenkrempling gehört zu den Pilzarten, die ihrem Baumpartner treu verbunden sind, und zwar als Mykorrhizapartner von Schwarz- und Grau-Erlen. Im Unterschied zum sehr viel häufigeren und praktisch überall vorkommenden Kahlen Krempling ist sein Hutrand nur jung und wenig eingerollt, später glatt und nahezu scharfrandig. Außerdem reißt die feinfilzige Huthaut bald kleinfelderig auf. Die Lamellen sind mehr gelblich als ockerfarben wie beim Kahlen Krempling und flecken eher rotbraun als dunkelbraun. Im Zweifelsfall ist auf unterschiedliche Sporenmaße zu achten:
Erlenkrampling: 6 - 8 x 4 - 6 µm
Kahler Krempling: 7 - 11 x 5,5 - 7 µm
Außerhalb seiner typischen Biotope (Auwälder, Erlenbrüche und Feuchtgebiete mit Erlen wie Bach- und Seeufer) ist der Erlenkrempling kaum zu finden.
Als Speisepilz kommt er nicht in Frage. In rohem Zustand verursacht er wie viele andere Pilzarten auch eine hämolytische Anämie. Außerdem steht er in dringendem Verdacht, wie der Kahle Krempling auch nach hinreichendem Erhitzen bei manchen Personen und wiederholtem Genuss eine allergische Reaktion auszulösen, die zum Tod führen kann.
Möglicherweise handelt es sich bei Paxillus rubicundulus um eine Sammelart. Aufgrund genetischer Untersuchungen sind zwei makroskopisch sehr ähnliche Arten beschrieben worden, die sich teilweise nur mikroskopisch unterscheiden lassen: Paxillus adelphus und P. olivellus. Hier warten die Pilzfreunde noch auf handfeste und praktisch anwendbare Aufklärung.