Phellinus pini

Kiefern-Feuerschwamm

(Brot.) Pilát 1941
Familie: Hymenochaetaceae
© Werner Pohl
Neuer Name: Porodaedalea pini
pini = Kiefern

Der Kiefernfeuerschwamm ist ein seltener Porling, der im Nordosten von Deutschland, z. B. auf dem Darß vorkommt. Arttypisch sind neben der rauen kantig-welligen, schwarz-rissigen Oberfläche auch die ca. 1 - 2 per mm messenden, etwas irregulären bis labyrintischen Poren.

Im Mai 2006 fand ich 4 Fruchtkörper dieser Rarität an toten Kiefernstämmen nahe der Ostsee bei Wieck im Kiefernwald. In Hessen und auch im restlichen Westdeutschland ist die Art nahezu unbekannt. Es gibt eine Reihe ähnlicher Feuerschwämme, u. a. auch an Tanne (Phellinus hartigii). An Laubholz kann u. U. Phellinus torulosus ähnlich sein, der aber eine nicht so ausgeprägte, rauhe Oberfläche besitzt. Äußerlich am ähnlichsten ist vielleicht noch Inonotus tamaricis, der Tamariskenschillerporling, eine eher mediternae Art, die nur selten einmal in mitteleuropäischen Parkanlagen vorkommt.

Aktuelle Anmerkung: Das Porenmuster erinnert sehr stark an den Eichenwirrling Daedalea quercina und kann durchaus als „daedaloid“ bezeichnet werden. Dies ist eine nachvollziehbare Begründung für die Abtrennung der Gattung Porodaedalea, die zur Zeit 3 Arten enthält. Typusart ist der Kiefern-Feuerschwamm. Er ist ein gefürchteter Stammfäuleerzeuger. Nach der Infektion der mindestens 40 - 50 Jahre alten Bäume dauert es weitere 10 - 15 Jahre, bis Fruchtkörper gebildet werden. Der Pilz ist inzwischen in fast allen Bundesländern nachgewiesen, im Nordosten nahezu flächendeckend. (Dieter Gewalt, Karin Montag)

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Werner Pohl.
Zuletzt aktualisiert am 6. Februar 2024