Pholiota jahnii
Pinselschüppling
Am 7. November 1999 bei einer Wanderung rund um den Dietzenbacher Wollwiesenteich fanden wir die oben abgebildeten Schüpplinge, die ich mit Hilfe von Hermann Jahns wunderschönem Buch “Pilze die an Holz wachsen” als Pinselschüpplinge bestimmte. Bis kurz vor Beginn der Exkursion hatte es in Strömen geregnet, die büschelig am Stammgrund einer Erle wachsenden Schüpplinge waren mit einer triefenden dicken Schleimschicht überzogen und die allermeisten der pinselartigen Schüppchen vom Regen abgewaschen. Werner Pohl nahm einige Fruchtkörper mit, um sie einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen. Er fand Chrysozystiden an den Lammellenschneiden und passende Sporengrößen von 5,5 - 6,5 x 3,5 - 4,2 µ und damit die entscheidenden Merkmale, um meine Bestimmung als Pinselschüppling (damals noch als Pholiota muelleri geführt) zu bestätigen. Er wies aber ausdrücklich darauf hin, dass dieser Pilz durchaus mit einigen nahe verwandten ähnlichen Arten zu verwechseln ist.
Am 3. Oktober 2015 fanden wir während einer Stadtwaldwanderung bei weniger nassem Wetter eine bezaubernd schöne Gruppe von Pinselschüpplingen, die vom Aussehen her sehr viel typischer waren als die vom Wollwiesenteich.
Verwechslungsmöglichkeiten: Schleimiger Schüppling Pholiota adiposa, der kalkhaltige Böden bevorzugt - Goldfell-Schüppling Pholiota aurivella, im Rhein-Main-Gebiet mit Abstand die häufigste dieser drei Arten.
Makroskopische Unterschiede (vor allem bei feuchtem Wetter gut zu erkennen):
Pholiota adiposa: Hut und Stiel schleimig, Schüppchen teilweise aufgerichtet, Geschmack bitter
Pholiota aurivella: Hut schleimig, Stiel trocken, Schüppchen angedrückt, Geschmack mild
Pholiota jahnii: Hut schleimig, Stiel trocken, Schüppchen pinselartig aufgerichtet, Geschmack mild
Vergleich der Sporenmaße:
Pholiota adiposa: 5,5 - 6,5 X 3,0 - 4,0 µm
Pholiota aurivella: 7,0 - 10,0 X 4,5 - 6,0 µ
Pholiota jahnii: 5,0 - 7,0 X 3,0 - 4,0 µ