Pseudevernia furfuracea

Gabelflechte

(L.) Zopf 1903
Familie: Parmeliaceae
© Bernd Miggel
furfuracea = kleieartig
Herabgefallener Kieferzweig mit halbkugeligem Thallus

Die Gabelflechte (Pseudevernia furfuracea), eine auch unter den Namen Baummoos, Kleienflechte, Elchflechte bekannte Strauchflechte, ist in Deutschland sehr häufig und weit verbreitet. Sie wächst auf der Rinde verschiedener Bäume mit saurer Rinde (Nadelbäume, Buche, Eberesche, Eiche), vielfach im lichten Kronenbereich, aber auch am Stamm. Außerdem findet man sie auf Silikatgestein. Nach einem ausgiebigen Regen oder bei windigem Wetter liegen Thalli dieser Art oft massenhaft auf dem Waldboden. Der hier beschriebene Fund stammt aus einem Kiefernforst auf feuchtem, saurem Boden in etwa 720 Metern NN.

Isidien an den gegabelten Ästen -- Schwarze Unterseite

Der bis über 10 cm breite Thallus dieser Strauchflechte ist an einer einzigen Stelle am Substrat angewachsen und besteht aus bandartigen, geweihartig verzweigten Abschnitten. Die Oberseite ist grau mit nach unten eingebogenen Rändern und ist mit unzähligen zylindrischen oder verzweigten, grauen Isidien besiedelt, die Thallus-Unterseite dagegen ist schwarz. Apothecien sind eher selten zu finden.
Makrochemische Farbreaktion (Tüpfelreaktion): Rinde mit Kalilauge (KOH) gelb.

Selten so zu sehen: Thallus mit mehreren Apothecien (Foto: Norbert Kühnberger)

Pseudevernia furfuracea ist oft mit Platismatia glauca und Hypogymnia physodes vergesellschaftet.

Ähnliche Flechtenarten (nach WIRTH & DÜLL 2000):

Ramalina-Arten sind unterseits nicht schwarz, sondern graugrün.
Das „Eichenmoos“ (Evernia prunastri) ist oberseits gelbgrün, unterseits weiß und außerdem sorediös. Die sehr seltene Gefranste Wimpernflechte (Anaptichia ciliaris) besitzt weder Isidien noch Soredien, ist jedoch fein behaart.

Wenn Sie mehr über Flechten wissen wollen - hier erfahren Sie es >

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Bernd Miggel.
Zuletzt aktualisiert am 14. April 2024