Ramaria botrytis
Hahnenkamm-Koralle
Von den großen, echten Korallenpilzen ist die Hahnenkamm-Koralle wohl eine der farbenprächtigsten. Man findet sie bevorzugt auf Kalkböden unter Laubbäumen wie Buchen oder Eichen, mit denen sie eine Mykorrhiza eingeht. Der hier vorgestellte Fund ist von Mitte August 2009 aus einem Kalkbuchenwald mit eingestreuten Eichen an der nördlichen Schwarzwaldgrenze.
Die Hahnenkamm-Koralle ist sehr selten, man sollte sie unbedingt im Wald stehen lassen. In der Roten Liste der gefährdeten Pilze Deutschlands (2017) wird sie in der Gefährdungskategorie 2 (stark gefährdet) aufgeführt.
Die Fruchtkörper können nach CHRISTAN (2008) bis zu 18 cm hoch und 14 cm breit werden. Der Strunk ist kräftig und weiß gefärbt. Die Äste sind anfangs blumenkohlartig, später aufwärtsstrebend und verzweigt, anfangs weiß, später gelbocker. Die Astenden sind rosa und gezähnt. Das Fleisch ist weißlich.
Die Rosaspitzige Koralle Ramaria rubripermanens unterscheidet sich von der Hahnenkamm-Koralle nur durch Mikromerkmale wie Sporengröße, Kristalle, gelifizierte Hyphen. Rein makroskopisch sind die beiden Arten nicht voneinander unterscheidbar.
Sporenmaße:
Ramaria botrytis: 12 - 16 x 4 - 5 µm
Ramaria rubripermanens: 8 - 13 x 3,5 - 4,5 µm
Belege (Exsikkate) sind hinterlegt im Fungarium KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe)
Bei der Bestimmung von Ramaria-Arten ist zu beachten, dass es sich um eine schwierige Gattung handelt. Ohne mikroskopische Untersuchungen und Beiziehung spezieller Fachliteratur geht da nur wenig. Nur sehr wenige Arten sind makroskopisch zweifelsfrei zu erkennen.
Weiterführende Literatur:
- Christan, J. (2008): Die Gattung Ramaria in Deutschland. IHW-Verlag, Eching
- Jahn, H. (1985): Erfahrungen mit schönfarbigen Korallen (Ramaria) in Kalkbuchenwäldern. – Myk. Mitteilungsblatt, Jg. 28 (1): 9-19
- https://de.wikipedia.org/wiki/Hahnenkamm-Koralle