Resupinatus sp.
indet. Liliputseitling
Man ist es auf dieser Webseite gewohnt, dass Pilzporträts mit einem kompletten Namen versehen sind. Bei dem hier abgebildeten Fund machen wir eine Ausnahme, nicht zuletzt in der Hoffnung, erhellende Kommentare von Fundkorb-Besuchern zu erhalten. Dass es sich um einen Liliputseitling der Gattung Resupinatus handelt, dürfte klar sein. Das haben auch die mikroskopischen Untersuchungen von Hermine Lotz-Winter ergeben. Das ist aber schon das Ende der Fahnenstange und wir sind sicher nicht die Einzigen, denen in dieser Gattung der Durchblick fehlt.
Die Pilzchen wuchsen auf einem dünnen Ästchen eines nicht bestimmbaren Strauches am Rand einer Streuobstwiese. Sie maßen kaum mehr als 1,5 mm im Durchmesser. Erster Verdacht aufgrund von Größe und Farbe war natürlich der Becherförmige Liliputseitling Resupinatus kavinii. Bei dem landet man auch, wenn man den Schlüssel in Die Großpilze Baden-Württembergs (Krieglsteiner, Band 3) zu Rate zieht, da die beiden anderen deutlich größer und habituell völlig verschieden sind. Bei Ludwig ist nur eine Art (R. applicatus) beschrieben. Gröger bezieht sich auf Moser, der 7 Arten geschlüsselt hat, von denen einige inzwischen in die Gattung Hohenbuehelia transferiert worden sind. Aktueller ist der Schlüssel von Dr. Christoph Hahn, in dem Resupinatus kavinii die einzige sehr kleine Art ist. Was nicht gepasst hat, waren Sporenform und -größe.