Russula cicatricata
Olivbrauner Heringstäubling
Leider gelangen mir am Fundort (7. Juli 2016, Waldfriedhof Zeppelinheim) nur zwei grottenschlechte Fotos, weil meine Nikon-Spiegelreflexkamera mal wieder nicht mitspielen wollte. Um wenigstens ein Dokument zur Verfügung zu haben, wurde der Pilz am Folgetag zu Hause noch einmal abgelichtet, aber da war bereits ein Teil zum Mikroskopieren entnommen und der Hut schon ziemlich angetrocknet. Immerhin ist der geriefte Hutrand noch erkennbar, und der gehört neben den verwaschenen, zwischen oliv, ocker und braun variierenden Huthautfarben zu den wichtigsten Erkennungsmerkmalen wie auch das nach einiger Zeit einsetzende Bräunen des cremeweißlichen Fleisches. Natürlich hat uns schon am Standort der auffällige Fischgeruch auf die Spur zu den Heringstäublingen gebracht.
Belegmaterial wurde noch am Fundtag an Reinhold Kärcher weitergeleitet, der nach einer gründlichen (auch mikroskopischen) Untersuchung dem seltenen Täubling einen Namen geben konnte: Russula cicatricata.
Russula cicatricata gehört zu den selteneren Täublingsarten, ist im Verbreitungsatlas von 1991 mit nur einem hessischen Fundpunkt von Reinhold Kärcher vertreten, der auch in der aktuellen DGfM-Kartierung erscheint.
Geschmack | Sporenpulver | Abziehbarkeit der Huthaut | Chemische Reaktion mit FeSO4 |
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mild | hellocker | maximal bis zur Hälfte | schmutzig grün |
Weiterführende Literatur:
- Reinhold Kärcher: Beitrag zur Kenntnis der Täublinge Teil 2 – Ergebnisse morphologisch-taxonomischer Untersuchungen von Russula cicatricata in ZMykol. 60(2), 1994
- http://tintling.com/inhalt/1999/Heringstaeublinge.pdf
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/r/Russula_cicatricata.html