Schizopora paradoxa
Veränderlicher Spaltporling
Die Gattungsmerkmale werden wie folgt beschrieben: resupinat bis effus-reflex an Holz wachsend, an den Rändern oft weißfaserig, Hymenophor mit eckigen oder runden, oft zerschlitzten Poren oder abgeplatteten Zähnchen, einjährig, Weißfäule verursachende Saprobionten. Sporen breit ellipsoid, glatt, hyalin, dünnwandig, inamyloid. In Deutschland sind 3 Arten bekannt, die häufigste ist der Veränderliche Spaltporling. “Veränderlich” ist auch schon ein Hinweis darauf, dass die Unterscheidung der 3 Arten nicht immer leicht fällt; vor allem, wenn nur auf makroskopische Merkmale geachtet wird.
Schizopora paradoxa: Poren eckig, labyrinthisch, 1 - 3 pro mm, meist aber zerschlitzt, abgeplattet oder feinstachelig zähnchenartig, weiß bis cremefarben. Sporen 5,5 - 6,5 µm lang, Skeletthyphen nur gegen die Spitzen und nur spärlich mit groben Inkrustationen
Schizopora radula: Poren eckig, labyrinthisch, 1 - 3 pro mm, meist aber zerschlitzt, abgeplattet oder feinstachelig zähnchenartig, weiß bis cremefarben. Sporen 4,5 - 5,5 µm lang, Skeletthyphen bis tief in die Trama hinein mit vielen feinen Kristallen (Inkrustationen); diese Art wird nicht von allen Autoren als eigenständig anerkannt sondern als Varietät zu Schizopora paradoxa gestellt
Schizopora flavipora: Poren klein, rundlich bis eckig, rötlich-creme bis gelblich-orange, oft fleischfarben, 4 - 7 pro mm. Sporen 3,5 - 4,5 µm lang
Problematisch ist hier, bei eckig-labyrinthischen Poren deren Anzahl pro mm zu ermitteln. Je nachdem in welcher Richtung man den Maßstab anlegt, kommen höchst unterschiedliche Werte zustande.
Die Variabilität des Veränderlichen Spaltporlings hat dazu geführt, dass sich selbst die Wissenschaft lange nicht über seine systematische Zugehörigkeit einigen konnte. Er wurde schon als krustenförmiger Porling in die Gattung Poria gestellt oder als zähnchentragender Stachelpilz bei Hydnum oder Irpex untergebracht. Die Synonymieliste im Index fungorum ist eine lange Latte und enthält weitere Gattungsnamen wie Hyphodontia, Kneiffiella, Lenzites, Oxyporus, Polyporus und Xylodon, er wurde sogar schon mit dem Eichenwirrling Daedalea quercina in Verbindung gebracht.
Man findet ihn praktisch in jedem Wald an Laubholz, in dem er eine kräftige Weißfäule erzeugt, gelegentlich auch als Übersteiger an Nadelholz.