Scutellinia scutellata

Gemeiner Schildborstling

(L.) Lambotte 1887
Familie: Pyrenomataceae
© Dieter Gewalt
scutellata = schüsselartig
Alle Fotos von Christian Weinkötz

In Deutschland sind ca. 30 Scutellinia-Arten nachgewiesen und wohl keine von ihnen ist makroskopisch sicher zu bestimmen. Es sollte also jeder Fund mikroskopiert werden und dazu benötigt man natürlich auch die entsprechende (und aktuelle!) Literatur. Dem interessierten Pilzfreund bleibt immerhin, sich an der Schönheit der Fruchtkörper zu erfreuen. Was der deutsche Name schon andeutet: Scutellinia scutellata ist die mit Abstand häufigste Art in dieser schwierigen Gattung, die zu den Ascomyzeten gehört.

Makroskopisch unterscheiden sich die Schildborstlinge u. a. in der Länge der meist dunkelbraunen bis schwarzen, an Augenwimpern erinnernden Randhaare und der Farbe der Scheibe, wobei die unterschiedlichen Rot-Nuancen oft nur schwer zu differenzieren sind. Bei Scutellinia scutellata ist die Scheibe leuchtend scharlachrot, die Haarlänge beträgt 1 – 2 mm. Die ebenfalls im Funkorb beschriebene Scutellinia crinita hat Haare zwischen 0,6 und 2 mm Länge. Auch die Größe der Fruchtkörper ist kein hilfreiches Merkmal. Sie schwankt je nach Entwicklungsstadium von etwa 2 – 5 bis 8 – 20 mm.

In Betracht zu ziehen wenn auch meist nicht besonders hilfreich sind ökologische Ansprüche. Scutellinia scutellata ist auf feucht liegendem morschen Laub- und Nadelholz zu finden, oft scheinbar auf blanker Erde, jedoch auch dann in Verbindung mit Holzresten, Rindenteilen oder Sägemehl. Die bereits erwähnte Scutellinia crinita bevorzugt in Wasser liegende Holzteile, die aber auch von S. scutellinia besiedelt werden könnten.

Erscheinungszeit ist April – November, in trockenen Sommern ausbleibend.

Zumeist junge Sporen mit winzigen Tröpfchen

Mikroskopische Merkmale (nach Breitenbach & Kränzlin): Asci achtsporig, 253 – 266 x 18 – 20 µm, Sporen breit-elliptisch, hyalin, körnig punktiert, jung mit vielen kleinen Tropfen, 19 – 21 x 13 - 13,5 µm (zum Vergleich Dennis: 18 – 19 x 10 – 12 µm, Wikipedia: 16–19 × 10–12,5 μm). Paraphysen an der Spitze bis 10 µm verdickt, mehrfach septiert. Haare dickwandig, mehrfach septiert, 1000 – 2000 x 45 µm.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 5. Juni 2025