Skeletocutis lenis
Langporiger Knorpelporling
Um dem hier abgebildeten Pilz auf die Spur zu kommen, half es nichts, den ganzen Band 2 von Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz durchzublättern und nach einer passenden Abbildung zu suchen. Auch die 236 Fotos im Blog Aphyllopower von Werner Pohl brachten mich keinen Schritt weiter. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, flächig-resupinat wachsende Pilze mit auffällig gestuften feinen Poren schon mehrfach an liegenden Laubholzstämmen gesehen zu haben. Ich erinnere mich, dass etwas Ähnliches von einem Aphyllophorales-Spezialisten (Günther Sturm) als Antrodia gossypina bestimmt worden ist. Das war im Herbst 2001 im Steinberger Wald und der seltene Porling wuchs an Kiefer, während das Substrat des hier abgebildeten ein Buchenstamm war.
Eine recht langwierige Internetsuche nach gleich oder ähnlich aussehenden Rindenpilzen führte zu einem dringenden Verdacht. Frank Kaster übernahm die mikroskopische Nachprüfung, die den Verdacht bestätigte aber Skeletocutis nivea nicht gänzlich ausschließen konnte. Beide haben winzige allantoide Sporen, die bis zu 4 µm lang aber kaum 1 µm breit sind. Für Skeletocutis lenis sprechen eindeutig die stufige Ausbildung des Hymenophors, die Größe des Fruchtkörpers und das Fehlen von Hüten oder Hutkanten.