Spilopodia nervisequa

Wegerich-Schwarzaderpilz

(Pers.) Boud. 1907
Familie: Drepanopezizaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Excipula nervisequia
nervisequa = den (Blatt)nerven folgend

Auf dieser Abbildung erinnern die Apothecien ein wenig an den Grünspanbecherling Chlorociboria aeruginascens. Sie sind allerdings sehr viel kleiner und wachsen nicht an Holz sondern auf Blättern des Spitzwegerich (Plantago lanceolata). Die Becherchen sind jung noch geschlossen und von dunkler Farbe, öffnen sich im Laufe ihrer Entwicklung und zeigen dabei ihre graugrünliche Scheibe. Sie erreichen Durchmesser von maximal 1,2 mm.

Dunkle, noch geschlossene Apothecien auf den Blattnerven, dazwischen hieroglyphenartige Linien

Auffallend ist die Anordnung der Becherchen auf den langen lanzettlichen Wegerichblättern. Sie erscheinen in Reihen in den schwarz stromatisierten Blattnerven, kommen aber auch in geringerer Zahl auf dem Blattgewebe dazwischen vor. Hier erkennt man auch punkt- und strichförmige Zeichnungen, die teilweise wie Hieroglyphen aussehen. Dabei handelt sich um den asexuellen Pilz Phoma polygramma.

Der vermutlich phytopathogene Ascomyzet erscheint vom Spätherbst bis in die Wintermonate. Befallene Wegerichblätter verblassen und werden grau bis graubräunlich.

Abb. links: Spilopodia nervisequa -- Abb. rechts: Phoma polygramma (2 Fotos: Hermine Lotz-Winter)

Mikroskopische Merkmale:
Asci: keulenförmig, 50 - 60 µm lang, 8 - 10 µm breit, 8-sporig, zweireihig angeordnet
Sporen: spindelförmig-zylindrisch mit stumpfen Enden, 10 - 12 x 3 - 4 µm, Porus mit Melzers Reagenz blau, mit Lugol-Lösung rot

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 31. Januar 2022