Strobilurus stephanocystis
Milder Kieferzapfenrübling
Die Gattung Strobilurus (Zapfenrüblinge) besteht in Mitteleuropa aus drei Arten, die sich optisch nicht unterscheiden. Einen ersten Schritt weiter kommt man mit dem Substrat, auf dem sie wachsen. Der Fichtenzapfenrübling wächst auf … der Name sagt es schon und damit ist auch die Bestimmung gesichert. Auf Kieferzapfen kommen zwei Arten vor, der Milde Kiefernzapfenrübling Strobilurus stephanocystis, der stets mild schmeckt, und der Bittere Kiefernzapfenrübling, der sowohl mild als auch bitter schmecken kann. Ist der Geschmack bitter, ist der Fall geklärt. Ist er mild, hilft nur das Mikroskop weiter. Die beiden unterscheiden sich deutlich in der Form ihrer Zystiden. Beim Milden Kiefernzapfenrübling sind sie breit kopfig abgerundet und meist mit Kristallschopf (Abbildung links), beim Bitteren Kiefernzapfenrübling zugespitzt und meist ohne Kristallschopf (Abbildung rechts).
Ewald Gerhardt (Der große BLV-Pilzführer) gibt die Haupterscheinungszeit für den Milden Kiefernzapfenrübling mit Februar bis April, die des Bitteren mit April bis Juni an, wobei der Bittere Kiefernzapfenrübling die eindeutig häufigere Art zu sein scheint. Dabei ist jedoch davon auszugehen, dass längst nicht alle Vorkommen mikroskopiert worden sind, was bei bitter schmeckenden Zapfenrüblingen auch nicht erforderlich ist. Bei eigenen mild schmeckenden und mikroskopisch geprüften Funden zwischen 22. März und 13. Mai (insgesamt 8) waren alle Strobilurus stephanocystis zuzuordnen.
Zapfenrüblinge gehören nicht zu den Rüblingen im eigentlichen Sinne, sondern bilden die Gattung der Zapfenrüblinge, die auch Nagelschwämme genannt werden (wegen ihrer an Nägel erinnernden Form). Sie werden neuerdings in die Familie Physalacriaceae gestellt.