Suillus caerulescens
Blauender Schmierröhrling
Dieser Neomyzet fruchtet seit 2006 nur in Chemnitz / Sachsen. Nirgends sonst wurde er bisher in Europa nachgewiesen. Seine Heimat ist Kalifornien an der Westküste Nordamerikas. Von dort ist er als Mykorrhizapartner der Douglasie zu uns gekommen.
An drei verschiedenen Stellen auf dem Städtischen Friedhof von Chemnitz gedeiht er auf moosigem Grund bei Douglasie. Trotz Fundbericht im „Tintling“ Heft 98 und mehreren Aufrufen zur gezielten Suche in unterschiedlichen Pilzforen im Web kam noch keine Rückmeldung, dass dies in einem anderen Bundesland gelungen wäre. 9 Jahre geisterte er nur unter dem „Arbeitsnamen“ Suillus amabilis/lakei in meinen Aufzeichnungen. Bis 2015 Peter Welt, unser Vorsitzender des Vereins „Pilzfreunde Chemnitz e.V.“, dann an einem mitgebrachten, aufgeschnittenen Exemplar ein leichtes Blauen am Stiel feststellte.
Eine Internet-Recherche führte ihn dann zum Ziel: Suillus caerulescens. Oft waren die kalifornischen Schmierröhrlinge mit dem Kuhmaul Suillus luteus in Gesellschaft anzutreffen. Er fruchtet ziemlich spät im Jahr, ca. Mitte Oktober bis Ende November. Das Blauen im Schnitt ist selten ausgeprägt festzustellen. Je nach Witterung variiert die „Schmierigkeit“ der Huthaut – oft ist sie auch trocken. Er ist “essbar”, aber keine kulinarische Erbauung.
Die Soren sind ellipsoid und messen 7,0 - 9,5 x 3,5 - 4,5 µm.
Weiterführende Literatur:
- Wolfgang Lißner: Ein Blauender Schmierröhrling - Suillus caerulescens in: Der Tintling 98 Heft 1/16 S. 64