Trechispora vaga
Schwefelgelber Rindenpilz
Häufige und verbreitete, im Frankfurter Raum bisher wenig belegte Art, die auch als Phlebiella sulphurea bekannt war. Die creme-schwefelgelblich bis bräunlichen, hauchdünnen hautartigen Fruchtkörper wachsen bis auf ca. 20 cm und mehr ausgedehnt das ganze Jahr über an Stämmen und Ästen von Laubhölzern – vorwiegend Rotbuche.
Sie sind vorwiegend auf der Unterseite der Hölzer bzw. an Stellen mit Bodenkontakt zu finden, was vielleicht die relativ wenigen Fundangaben im Gebiet erklärt. Auf den Abbildungen kann man die unter dem Rindenpilz wachsenden Perithezien der Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme) erkennen. Die Ränder der Fruchtkörper sind durch blass-gelbliche Rhizomorphen ausgefranst.
Frisch wachsende Fruchtkörper können auch nur leuchtend-schwefelgelb gefärbt sein. Die Oberfläche ist besonders unter der Stereolupe interessant, da erst dann die auffällig angeordneten, verzweigten Hyphenbündel sichtbar werden, welche an Glasfaserstränge erinnern. Das Hymenium verfärbt sich mit einem Tropfen Kalilauge (5%) nach einiger Zeit schmutzig wein-rotbraun. Die kleinen elliptischen, kaum mehr als 4 μm langen Sporen sind auffällig stachelig-warzig. Die hier vorgestellten Bilder vom September 2006 stammen von einem liegenden Rotbuchenstamm aus dem Frankfurter Stadtwald.
Im Index fungorum findet man eine sehr lange Synonymieliste, die anzeigt, dass man sich mit der Zuordnung dieses Rindenpilzes lange Zeit schwergetan hat. Sie enthält Namen wie Athelia sericea, Caldesiella fusca, Coniophora fumosa, Corticium ochroideum, Cristella sulphurea var. pallens, Grandinia vaga, Himantia sulphurea var. ochracea, Hypochnus sericeus, Odontia vaga, Phlebiella vaga, Terana fumosa, Thelephora menieri, Tomentella lurida. Aktuell gültiger Name soll Xenasmatella vaga (Fr.) Stalpers 1996 sein.
Weiterführende Literatur:
- http://aphyllopower.blogspot.com/2006/09/phlebiella-sulphurea-schwefelgelber.html
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2 Nr. 117
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2 Nr. 117
- Hermann Jahn: Pilze die an Holz wachsen, Nr. 57