Tremiscus helvelloides
Rötlicher Gallerttrichter
Ein wunderschöner farbenprächtiger Pilz, der im Alter allerdings viel von seiner Attraktivität verliert und nicht überall zu finden ist. Es kommt bevorzugt in höheren Lagen in feuchten Laub-, Nadel- und Mischwäldern auf kalkhaltigen Böden vor, gern auf vergrabenen Holzresten. Sogar auf Bergweiden kann er erscheinen, allerdings überall mit deutlichen Rückgangstendenzen. Gegenwärtig wird er in Roten Listen in der Gefährdungsstufe G 3 geführt. Seine Erscheinungszeit ist Juli bis November mit Schwerpunkt im September/Oktober. Die hier abgebildeten Pilze wurden im Schwarzwald gefunden.
Der deutsche Name „Rötlicher Gallertrichter“ ist bereits eine recht gute Beschreibung dieses Pilzes. Seine orange- bis fleischrötlichen Farben und die trichterige bis tütenartige Gestalt mit lappigen Rändern und stielartig verschmälertem Unterteil machen ihn nahezu unverwechselbar. Seine Konsistenz des ist elastisch bis gallertartig. Die Fruchtkörper können bis zu 10 cm hoch und ebenso breit werden, wobei die Ränder oft nach unten umgebogen sind. Im Alter lagern sich auf seinen Außenseiten Sporen ab und bilden dabei einen weißlichen mehlartigen Belag, der die schöne rote Farbe oft gänzlich verschwinden lässt. Der Pilz wächst einzeln oder gesellig, oft auch miteinander verknäuelt. Geruch und Geschmack sind unauffällig.
Die Familienzugehörigkeit scheint noch immer nicht endgültig geklärt zu sein. Er steht in der Ordnung der Auriculariales (Ohrlappenpilzartige), ist also zum Beispiel mit dem häufigen Judasohr (Auricularia auricula-judae) verwandt.
Der Rötliche Gallerttrichter ist essbar, jedoch ohne besonderen Geschmackswert. Wegen seiner zunehmenden Seltenheit sollte er unbedingt geschont werden.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2 Nr. 31
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1 Seite 128 -130
- https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6tlicher_Gallerttrichter