Tricholoma orirubens
Rötender Erdritterling
Das starke Röten der grauweißen Lamellen im Alter oder nach längerem Liegenlassen ist zumindest ein starker Hinweis auf diesen Erdritterling. Die Übersetzung des wissenschaftlichen Artnamens als “Alpenglühen” weist ebenfalls darauf hin. Zumindest mit allen mir zur Verfügung stehenden Bestimmungsschlüsseln komme ich mit diesem Merkmal auf direktem Weg zu Tricholoma orirubens. Weitere wichtige Merkmale sind die relativ kleinen Sporen (4 - 6,5 x 3 - 5 µm) und reichlich vorhandene Schnallen an den Basidien. Auch grünliche Myzelien sollen für die Art charakteristisch sein.
Erdritterlinge sind eine Gruppe grauer und graubrauner, relativ kleiner Ritterlinge. Ihre Hutdurchmesser liegen meist zwischen 3 und 10 Zentimetern. Der Rötende Erdritterling gehört zu den kleineren Arten. Sein Geschmack ist mild, aber etwas mehlig. Über den Speisewert sämtlicher Erdritterlinge wird zur Zeit heftig gestritten. Manche oder auch alle werden von einigen Medien als giftig oder giftverdächtig bezeichnet. Der Gemeine Erdritterling Tricholoma terreum dagegen ist zumindest in Frankreich als “Petit Gris” ein beliebter Speisepilz und soll noch keinem Menschen Schaden zugefügt haben. Vor allem bei 123pilze, auf deren Seite auch die Wortschöpfung “Nadelholzbaum” zu finden ist, wird jedoch eindringlich vor ihnen gewarnt. Den Gemeinen Erdritterling verzehre ich seit meiner Jugend ohne negative Folgen, vor allem als Mischpilz. Den Rötenden habe ich mangels Masse noch nie in der Pfanne gehabt.
Als Mykorrhizapartner werden für ihn in der Literatur Laub- und Nadelbäume angegeben, ganz überwiegend Buchen. 123pilze gibt “Laubwald” und “gern bei Buchen” an, aber die zahlreichen beigefügten Fotos zeigen eindeutig Standorte bei Nadelbäumen, meist mit Kiefernnadeln am Boden. Mein hier abgebildeter Fundkorb-Fund ist vom 13. April in einer Dietzenbacher Parkanlage. In der näheren Umgebung wuchsen diverse Straucharten, jedoch keine Nadelbäume.