Tricholomopsis decora
Olivgelber Holzritterling
Der Olivgelbe Holzritterling ist in Hessen mit 18 Fundpunkten im Verbreitungsatlas (G.J. Krieglsteiner 1991) für sich genommen schon kein Massenpilz, in der Rhein-Main Ebene hingegen eine Rarität. Der mit einer Hutbreite von 3-7 cm etwa mittelgroße Pilz, dessen lateinischer Name decora schön, geschmückt bedeutet, kommt nämlich laut gängiger Literatur nur „in montanen Lagen“ (Ewald Gerhardt), bzw. nur „zerstreut in Berglagen, sonst weitgehend fehlend“ (Gminder) vor.
Zu übersehen ist dieser „Charakterpilz der Gebirgsfichtenwälder“ (Helmut Jahn) allerdings kaum. Seine olivgelbe, mit kleinen schwarzen Schüppchen versehene Huthaut und seine goldgelben Lamellen, deren Farbgebung sich im Stiel fortsetzt, kennzeichnen ihn eindeutig. Als Vertreter der kleinen aus nur vier Arten bestehenden Gattung der Holzritterlinge ähnelt er im Habitus zwar den echten Ritterlingen (Tricholoma), aber anders als diese bodenbewohnenden Mykorrhizapilze wächst der olivgelbe Holzritterling saprobiontisch an abgestorbenem Nadelholz.
Gefunden habe ich den im Foto festgehaltenen Pilz in einer kleinen Gruppe zusammen mit drei weiteren Exemplaren in der Nähe des Dornsees bei Dietzenbach.
Nachtrag: Am 03.10.2010 wurden im Rahmen einer FundGroup-Wanderung mehrere mittelgroße, reife Exemplare an einer abgestorbenen Fichte im Finalstadium im Gebiet Thomashütte bei Eppertshausen (TK 6018.4.2, ca. 130 m ü.NN) gefunden – ein weiterer Hinweis darauf, dass diese „montane“ Art auch im Flachland vorkommt, in der Rhein-Main-Ebene sogar mit zunehmender Tendenz.
Weiterführende Literatur:
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/t/Tricholomopsis_decora.html
- Hermann Jahn: Pilze die an Holz wachsen (1979)