Xerocomus rubellus
Blutroter Filzröhrling
Nicht nur der rote Hut macht den Unterschied zum Rotfußröhrling. Auch das Rot am Stiel ist eher fein punktiert als längsstreifig. Mit der Beifügung “eher” kommt aber schon zum Ausdruck, dass bei Pilzen viele Merkmale fließend und innerhalb der oft enormen Variabilität nur schwer abgrenzbar sind. Da muss man sich oft mit unpräzisen Begriffen wie eher, meist, manchmal, überwiegend oder der Nachsilbe -lich (rötlich, süßlich, etc.) behelfen.
Dies trifft in besonderem Maße auf “Filzröhrlinge” zu, die früher einmal alle in der Gattung Xerocomus untergebracht waren. Zusätzlich hat sich aufgrund neuer genetischer Erkenntnisse die Anzahl der Filzröhrlingsarten noch vergrößert. Was einmal der Rotfußröhrling oder die Ziegenlippe war, ist inzwischen ein kaum noch überschaubares Konvolut verschiedener Arten, die auch noch in zahlreiche neue Gattungen verteilt worden sind. Die nachstehende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:
Aeroboletus: Mährischer Filzröhrling
Baorangia: Kirschroter Röhrling
Hortiboletus: Blutroter Filzröhrling
Irmleria: Maronenröhrling
Pseudoboletus: Schmarotzerröhrling
Rheubarbariboletus: Aprikostenfarbiger Röhrling
Xerocomellus: Rotfußröhrling
Xerocomus: Ziegenlippe
Der Blutrote Filzröhrling ist längst nicht so häufig wie der Rotfußröhrling aber keineswegs selten. Man kann ihn als typischen Wegrandpilz bezeichnen, was natürlich nicht ausschließt, dass er auch abseits von Wegen oder in Parkanlagen wächst. Seine Speisepilzqualität ist als mittelmäßig einzustufen, ähnlich der des Rotfußröhrlings.