Amanita fulva
Rotbrauner (Fuchsiger) Scheidenstreifling
Der Name Scheidenstreifling ist eine Kurzbeschreibung der zu den Wulstlingen gehörigen Sektion Amanitopsis: Scheide = sackartige Reste der häutigen Gesamthülle, die den ganz jungen Pilz komplett umhüllt + Streifen = kammartige Riefung des Hutrandes. Hinzuzufügen wäre noch, dass Scheidenstreiflinge im Gegensatz zu den übrigen Wulstlingen keinen Stielring tragen.
Mit Abstand häufigste der ca. 15 in Mitteleuropa vorkommenden Arten ist der Rotbraune oder Fuchsige Scheidenstreifling. Im Rhein-Main-Gebiet fehlt er wohl in keinem Wald und ist auch gelegentlich in Gärten, Parkanlagen und Friedhöfen zu finden. Er wird in populären Pilzbüchern als essbar angegeben. Wer auf seinen Verzehr verzichtet, hat nichts versäumt. Er schmeckt etwas muffig.
Die verschiedenen Scheidenstreiflinge unterscheiden sich u. a. durch ihre Farbe. In der Häufigkeit an zweiter Stelle kommt der Graue Scheidenstreifling (Amanita vaginata), an dritter der Orangegelbe (Amanita crocea). Die übrigen sind wesentlich seltener und nicht immer leicht zu bestimmen.
Gerade aus dem Ei geschlüpft streckt sich der Rotbraune Scheidenstreifling, um spätestens am nächsten Tag seine volle Länge zu erreichen. Ein Teil der „Eierschale“ haftet noch am Hut, der größere Teil bleibt an der Stielbasis als derbhäutige Scheide zurück. Die korrekte Bezeichnung dieser „Eierschale“ ist Gesamthülle oder Velum universale. Sie schließt den gesamten jungen Fruchtkörper ein und hinterlässt arttypische Strukturen auf der Huthaut und am Stielgrund.