Amanita regalis
Königsfliegenpilz, Brauner Fliegenpilz
Eigentlich könnte man es sich sehr einfach machen, diesen Pilz zu beschreiben, und zwar so: Man stelle sich einen Fliegenpilz vor und tausche das leuchtende einheitliche Rot der Huthaut gegen braune Farbtöne aus. Ganz so einfach ist das aber nicht, wie schon ein Blick auf das obige Foto zeigt. Das Braun des Königsfliegenpilzes kann manchmal fast so rot wie beim Fliegenpilz sein. Auch Mikroskopieren hilft nicht wirklich weiter.
Dennoch besteht zwischen beiden ein eklatanter Unterschied, und zwar in ihrer Verbeitung und Häufigkeit. Der normale Fliegenpilz ist in ganz Europa inkl. Island, Nordasien und Nordamerika verbreitet, in Mitteleuropa fast überall häufig. Der Königsfliegenpilz ist dagegen eine Rarität und sein Bestand rückläufig. In Deutschland kommt er in höheren Lagen im Harz, Thüriger Wald, Erzgebirge, Frankenwald, Fichtelgebirge, Oberpfälzer und Bayerischer Wald vor. Sein Begleitbaum ist die Fichte, er ist ihr aber aus deren natürlichem Areal nicht in die Fichtenforste des Flachlands gefolgt. Der Fliegenpilz dagegen hat Fichte und Birke als Mykorrhizapartner.
Im Rhein-Main-Gebiet wird man den Königsfliegenpilz also vergeblich suchen. Ich kenne ihn aus Finnland, wo ich ihn während einer Skandinavienrundreise im Jahr 1971 mehrfach gesehen habe. Die DGfM (Deutsche Gesellschaft für Mykologie) erklärte ihn zum Pilz des Jahres 2000.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass er die gleichen Giftstoffe wie der rote Fliegenpilz enthält.