Arachnopeziza aurata
Blassgoldenes Spinnwebbecherchen
Wenn ich mit Hermine Lotz-Winter bei feuchter Witterung im Ansfeldwald bei Nieder-Roden (TK. 5919.3.3) unterwegs bin, suchen wir meist auch gezielt nach winzigen Spinnwebbecherchen. Es handelt sich um einen Roteichenforst, der während der Nachkriegsjahre auf einem zuvor landwirtschaftlich genutzten Acker angelegt wurde. Dabei drehen wir fleißig feucht liegende Ästchen und Laubschichten um, schauen in die am Boden liegenden Fruchtschalen und finden nahezu regelmäßig zwei Arten: das Blassgoldene Spinnwebbecherchen Arachnopeziza aurata und noch häufiger das Goldgelbe A. aurelia.
Die Apothecien des Blassgoldenen Spinnwebbecherchen sind flach schüsselförmig und an den Rändern dicht behaart. Ihr Durchmesser beträgt 0,2 - 0,5 mm, ihre Farbe ist eher blassgrau als blassgolden, zum Rand hin deutlich heller. Sie sitzen stiellos auf einem hellgrauen bis hell ockerfarbenem spinnwebartigem Subikulum, das aus Hyphen besteht.
Das ähnliche Goldgelbe Spinnwebbecherchen Arachnopeziza aurelia ist deutlich größer (bis 1 mm Durchmesser) und gelb bis orange gefärbt. Es hat außerdem anders geformte und viel kürzere Sporen:
Arachnopeziza aurata: nadelförmig, einseitig zugespitzt, 60 - 75 x 1,5 - 3 µm
Arachnopeziza aurelia: elliptisch, ein- bis dreifach septiert, manchmal mit hyalinen Anhängseln, 17 - 22 x 3,5 - 5 µm
(Angaben nach Breitenbach & Kränzlin)
Weiterführende Literatur:
- https://asco-sonneberg.de/pages/ueberblick/ascomycetes/helotiales/arachnopezizaceae/arachnopeziza.php
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 1 Nr. 247