Boletus pinophilus
Kiefernsteinpilz
Der 29. September 2013 war für mich ein mykologisch bedeutsamer Tag. Seit rund 50 Jahren habe ich mal wieder Kiefernsteinpilze gefunden! Und zwar im Roteichenforst des Ansfeldwaldes bei Nieder-Roden, in dem nur ein paar eingestreute und recht mickrige Kiefern stehen, die obligatorischen Partnerbäume des seltenen Dickröhrlings (RL 3 = Rote Liste). Tui hatte keine Ahnung von seiner Schutzbedürftigkeit und hat einige eingesammelt.
Die bei uns vorkommenden Steinpilzarten sind für den Anfänger nicht immer leicht auseinanderzuhalten. Man muss schon sehr genau hinschauen und auf unterschiedliche Merkmale achten. Die Beachtung der Begleitbäume kann ein wichtiges Indiz sein, aber in Mischwäldern ist es oft schwierig, eine bestimmte Baumart dem Fund zuzuordnen. Der Hut des Kiefernsteinpilzes weist in der Regel mehr oder weniger deutliche Rottöne oder -flecken auf und ist oft runzelig. Speisewert und Verwendungsmöglichkeiten sind bei allen Arten identisch. Die nachfolgende stichwortartige Beschreibung sollte das Erkennen und Unterscheiden erleichtern.
Merkmale, an denen man die vier mitteleuropäischen Steinpilzarten unterscheiden kann:
Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis): meist speckig glänzende, zum Rand hin aufgehellte Huthaut; heller Stiel mit feiner weißer Netzzeichnung im oberen Teil; bei Fichten, Buchen
Sommersteinpilz (Boletus reticulatus): Huthaut trocken, fast samtig bis filzig-schorfig; Stiel blass bräunlich, meist vollständig genetzt; bei Eichen
Schwarzhütiger Steinpilz, Bronzeröhrling (Boletus aereus): Huthaut dunkelbraun bis fast schwarz; Stiel hellbraun, kaum genetzt, eher marmoriert längsstreifig; bei Eichen
Kiefernsteinpilz (Boletus pinophilus): Huthaut dunkelbraun mit rötlichen Nuancen; Stiel bräunlich bis rotbraun mit unauffälliger Netzzeichnung; bei Kiefern