Boletus regius
Königsröhrling
Ich kenne den Königsröhrling nur von einer einzigen Fundstelle. Das war am 23. Juli 1984 zwischen Dieburg und Groß-Umstadt (TK 6119.1.2) am nördlichen Rand des hessischen Odenwalds, und da waren es gleich ein gutes Dutzend Exemplare. Leider hatte ich damals keine Kamera dabei, um Fotos zu machen.
Die Hüte des Königsröhrlings erreichen 10 bis 15 cm Durchmesser, sind heller oder dunkler blut- bis purpurrot gefärbt, beim Aufreißen der Huthaut rostrot gefeldert. Beim Umdrehen des Pilzes überraschen die leuchtend hellgelben Farben sowohl der sehr feinen Poren als auch des Stiels. Letzterer hat im oberen Teil ein feine heller gelbe Netzzeichnung und kann zur Stielbasis hin rötlich überhaucht sein. Auch das Fleisch ist hellgelb, in der Stielbasis oft etwas rötlich und verfärbt normalerweise weder auf Druck noch im Anschnitt. Fraßstellen neigen zum Röten. Der Geruch ist unauffällig pilzig, der Geschmack mild und angenehm nussig. Stellt man ein stärkeres Blauen fest, wäre zu prüfen, ob es sich um seinen Doppelgänger, den Blauenden Königsröhrling Boletus (Butyriboletus) fuscoroseus handeln könnte.
Boletus regius ist eine thermophile Art, die in Laubwäldern auf kalkhaltigen Böden wächst. Sie ist Mykorrhizapartner von Buchen, auch Eichen und Esskastanien, und als seltene Art streng geschützt (Rote Liste, Gefährdungsgrad 1 = vom Aussterben bedroht).
Belege (Exsikkate) sind hinterlegt im Fungarium KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe)