Bulbillomyces farinosus

Körnchen-Rindenpilz

(Bres.) Jülich 1974
Familie: Meruliaceae
© Dieter Gewalt
farinosus = mehlig bestäubt

Rindenpilze, auch Corticiaceae genannt, gehören zum Schwierigsten, was die Mykologie zu bieten hat. Ohne Mikroskop und Spezialliteratur geht da nur wenig. Eine überaus erfreuliche und verblüffend attraktive Ausnahme ist der Körnchen-Rindenpilz. In typischer Wuchsform bildet er graue, fettig glänzende Beläge auf der Unterseite von nass liegendem Laubholz, die dicht mit weißlichen, mit der Lupe gut erkennbaren Kügelchen bedeckt sind und den Pilz unverwechselbar machen. Sie haben übrigens auch eine Funktion, enthalten sie doch die sog. Diasporen, die durch Überflutungswasser verbreitet werden. Ein sehr schönes Foto findet sich bei Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 119.

Die nachfolgenden Fotos zeigen den Fund in zunehmender Vergrößerung, wie man ihn auch in der Natur mit einer guten Lupe sehen könnte.

So selten, wie Verbreitungskarten und Literaturangaben vermuten lassen, scheint mir der kuriose Pilz gar nicht zu sein. Man muss nur die geeigneten Biotope wie temporär überflutete Bachläufe und Seeufer absuchen, um ihn gelegentlich zu finden. Das habe ich seit längerer Zeit nicht mehr getan und ihn seit Jahren nicht mehr gefunden. Er fruktifiziert sowohl im Frühjahr als auch im Herbst.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 2. April 2021