Calocybe carnea
Fleischrötlicher Schönkopf
Dass die selbst für den Laien ziemlich heterogene Gattung Calocybe als Folge der neuesten DNA-Forschungen auseinandergenommen wird, war zu erwarten. Der Fleischrötliche Schönkopf hat schon in der Vergangenheit desöfteren seine Gattungszugehörigkeit ändern müssen, von Agaricus über Tricholoma, Gyrophila, Calocybe, Collybia, Lyophyllum, zurück zu Calocybe, und jetzt soll er Rugosomyces carneus heißen. Die inflationäre Vermehrung der Gattungen geht gleichzeitig mit einem ebenso ausufernden Zuwachs an Familien einher und die Namensgebungen werden immer einfallsloser.
Der Fleischrötliche Schönkopf ist schon aufgrund seiner schönen Rosa-Farbe ziemlich gut zu erkennen. Ähnlich gefärbt ist der Rosa Rettichhelmling (Mycena rosea), der aber nach Rettich riecht und in Wäldern wächst, während Calocybe carnea an grasigen Standorten wie moosigen Wiesen, Parkanlagen und Gärten zu finden ist. Es existiert eine Varietät (var. persicolor), die eher büschelig wächst und deren Stiele striegelig miteinander verbunden sein können. Dieses Merkmal, auf dem Foto oben gut zu erkennen, fehlt bei der var. carnea, die eher einzeln bis gesellig, aber auch büschelig wächst. Beide Varietäten werden heute als identisch angesehen. Die Hüte können Durchmesser von bis zu 8 cm erreichen.
Der Fleischrötliche Schönkopf ist in Deutschland weit verbreitet, scheint aber nirgendwo häufig zu sein. Ich habe ihn bisher erst dreimal gefunden:
- 29.08.2004 TK 6017.1.1 Mönchbruch Grasfläche am Lokal Mönchbruchmühle
- 14.10.2006 TK 5917.4.2 Friedhof Buchschlag
- 08.09.2011 TK 5918.4.1 „Gebranntes Loch“ grasiger Waldweg