Chroogomphus helveticus
Filziger Gelbfuß
Längst nicht so häufig wie der Kupferrote (Chroogomphus rutilus) ist der Filzige Gelbfuß (Chroogomphus helveticus). In der Schweiz ist er sicher weiter verbreitet und häufiger als bei uns in Deutschland, aber zumindest im Schwarzwald und im Voralpenland kommt er zerstreut bis mäßig häufig vor. Ich habe ihn auch schon in der Rhein-Main-Ebene gefunden und zweifelsfrei bestimmen können, was problemlos gelingen dürfte. Alle seine näheren Verwandten haben schleimige, bei Trockenheit immerhin noch klebrige Hüte. Der Filzige Gelbfuß ist der einzige in der Familie der Schmierlingsverwandten (Gomphidiaceae) mit trockenen Hüten.
Kurzbeschreibung:
Hüte halbkugelig, später konvex, 3 - 6 cm breit, filzig trocken, rost- bis gelborange, Hutrand jung deutlich eingerollt. Lamellen wie der Hut gefärbt, durch ausfallendes Sporenpulver dunkler werdend, bogig am Stiel herablaufend, einzelne gegabelt und mit kürzeren untermischt. Die in der Hutmitte dickfleischige Trama ist gelborange, Geruch schwach, leicht fruchtig, Geschmack mild, etwas säuerlich. Die bis zu 7 cm langen und 1,5 cm breiten zylindrischen Stiele sind gerade oder leicht gebogen, zur Basis hin manchmal zuspitzend, ähnlich wie der Hut orangegelblich gefärbt. Sporenpulver dunkelbraun bis violett-schwärzlich.
Mikromerkmale:
Sporen spindelig elliptisch, glatt, 15 - 31 x 6 - 8 µm, Basidien viersporig, keulig, 50 - 60 x 9 - 12 µm, Hutdeckschicht aus verflochtenen Hyphen mit zum Teil aufgerichteten Spitzen.
Der Filzige Gelbfuß ist essbar, hat aber aufgrund seines zerstreuten Vorkommens in nur wenigen Teilen Deutchlands als Speisepilz kaum eine Bedeutung. Er ist vor allem in höheren Lagen zwischen 400 und 1000 m in Nadelwäldern auf neutralen bis sauren Böden zu finden. Zu seinen Mykorrhizapartnern finden sich in der Literatur unterschiedliche Angaben. Breitenbach & Kränzlin geben für die Schweiz und die ssp. tatrensis 2-nadelige Kiefern (für die ssp. helveticus 5-nadelige Kiefern) an, Andreas Gminder (Großpilze Baden-Württembergs) und Karin Montag (Der Tintling) für Deutschland ausschließlich Fichten.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3, Nr. 69
- German J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2, Seite 339 -341
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/c/Chroogomphus_helveticus.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Filziger_Gelbfu%C3%9F