Clitocybe vibecina
Geriefter Mehltrichterling
Man kann diesen Trichterling wie die meisten seiner Gattungsgenossen als Spätherbstpilz bezeichnen. Er erscheint, wenn die Nächte schon kühl geworden sind, meist ab Oktober. Den Namen Trichterling hat er wegen seiner flach ausgebreiteten Hüte kaum verdient, aber für die Gattungszugehörigkeit sind andere Eigenschaften als nur das Erscheinungsbild entscheidend. Immerhin entwickelt sich aus einer im jungen Zustand eher konvexen Hutform eine tellerförmige mit nabelartiger Vertiefung in der Mitte. Auffallend ist seine Hygrophanität , die sich auf die Hutfarbe auswirkt. Die Pilze auf dem obigen Foto sind stark durchfeuchtet und haben eine olivbraune Farbe mit speckigem Glanz. Beim Trocknen werden die Hüte deutlich heller und nehmen eine horngraue Farbe an. Sie erreichen etwa 10 cm Durchmesser und sind am Rand durchscheinend gerieft. Die grauen Lamellen erreichen den Stiel in einem sanft geschwungenem Bogen. Die Stiele sind recht dünn, bereift, oft hohl und etwa wie der Hut gefärbt. Das wässrig graubraune Fleisch ist sehr weich, weshalb die Art auch unter dem Namen Weicher Trichterling geführt wird.
Bei der Bestimmung von Trichterlingen ist auf Geruch und Geschmack zu achten. Beim Gerieften Mehltrichterling sind beide ranzig mehlig. Einige habituell ähnliche Arten riechen süßsäuerlich, obstig oder fischartig. Die Merkmalskombination ranzig mehliger Geruch und Geschmack und geriefter Hutrand ist ein gutes Indiz für unseren Pilz. Im Zweifelsfall ist die Sporengröße wichtig. Trichterlinge besitzen glatte Sporen ohne Keimporus, bei einigen Arten sind sie sehr klein. Die vom Gerieften Mehltrichterling sind stumpf ellipsoid und messen 4 – 6,5 x 3 – 4,5 µm. Er wächst gesellig in Nadelwäldern, insbesondere bei Fichten und Kiefern. Im Rhein-Main-Gebiet ist er in manchen Jahren recht häufig, scheint mir aber zuletzt rückläufig zu sein.