Clitopilus prunulus

Mehlräsling

(Scop.) P.Kumm. 1871
Familie: Entolomaceae
© Dieter Gewalt
prunulus = kleine Pflaume

Zu den weißen oder weißlichen Pilzen, die man in Wäldern oder auch Parkanlagen finden kann, gehört der Mehlräsling. Sein namensgebendes Merkmal ist sein ranzig-mehliger Geruch, den man manchmal schon wahrnehmen kann, bevor man den Pilz gesehen hat. Ein weiteres gutes Kennzeichen sind seine jung weißen, dann allmählich rosa werdenden Lamellen.

Die scharfrandigen am Hutrand dünnfleischigen Hüte sind weiß, nicht selten etwas graulich und können Durchmesser von bis zu 10 cm erreichen. Die Lamellen stehen sehr dicht und laufen nicht sehr weit am Stiel herab. Das Sporenpulver ist der Lamellenfarbe des reifen Pilzes entsprechend rosa.

Der Mehlräsling ist eine nicht seltene saprobiontisch lebende Art sowohl in Nadel-, Laub- und Mischwäldern, gelegentlich auch in Parkanlagen. Die Erscheinungszeit ist Juli bis Spätherbst.

Als Speisepilz kann er durchaus empfohlen werden, aber nur erfahrenen Pilzkennern, die es gewohnt sind, genau auf relevante Merkmale zu achten. Ähnlich weiße und stark giftige Trichterlinge haben weiße, nicht rosa verfärbende Lamellen (also auch weißes Sporenpulver) und riechen nicht nach Mehl. Einige wenige mehlig riechende Trichterlinge haben keine weiße Hutfarbe und sind ungiftig, aber ohne kulinarischen Wert.

An dieser Stelle noch ein Hinweis zum Mehlgeruch: der ist bei trockenem Mehl kaum wahrzunehmen, bei nassem aber recht deutlich. In stärkerer Ausprägung kann man ihn auch als gurkenartig bezeichnen.

Und noch etwas: ich wüsste zu gern, was den Erstbeschreiber des Mehlräslings veranlasst hat, als Artnamen prunulus (lat.) = Pfläumchen zu wählen. Leider kann man ihn nicht mehr fragen, denn der italienische Naturforscher Giovanni Antonio Scopoli ist bereits 1788 verstorben.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 26. Juli 2021