Conocybe subovalis
Gerandetknolliges Samthäubchen
Dieser Pilz gehört zu einer Gattung kleiner zerbrechlicher Arten, die zumeist unter den deutschen Namen Samthäubchen und Glockenschüpplinge bekannt sind. Es gibt weltweit rund 150 Arten, von denen etwa 50 in Mitteleuropa nachgewiesen sind. Sie besiedeln Wiesen und Rasenflächen, wachsen direkt auf Mist, seltener in Wäldern oder an Holz. Typusart ist das Rotstielige Samthäubchen Conocybe tenera. Glockenschüpplinge wurden früher in der Gattung Pholiotina geführt.
Die konisch bis glockig geformten Hüte sind grauocker bis graubeige, schwach hygrophan, glatt und ungerieft. Die dicht stehenden Lamellen sind creme bis beige, bei Reife durch ausfallendes Sporenpulver rostbraun, ihre Schneiden sehr fein weißflockig. Etwa 20 – 25 sind durchgehend und schmal am Stiel angewachsen. Die sehr dünnen und bis zu 10 cm langen Stiele sind hell cremefarben, zur Basis hin etwas dunkler und auf ganzer Länge sehr fein bereift. Die Stielbasis ist gerandet knollig, aber nicht wurzelnd. Geruch und Geschmack unauffällig, nicht unangenehm.
Mikromerkmale:
Basidien viersporig, keulig, 22 – 33 x 10 – 13 µm. Sporen rötlich braun, elliptisch, glatt, dickwandig, 9,5 – 16 x 6 – 9 µm. mit Keimporus. Cheilozystiden 20 – 35 x 8 – 17 µm; ihre Form erinnert an die Spielfiguren beim „Mensch ärgere dich nicht“ und wird lecythiform genannt; die „Köpfchen“ sind im Schnitt über 5 µm breit. Hutdeckschicht aus ballonförmigen Zellen, untermischt mit einigen lecythiformen, Septen nur vereinzelt mit Schnallen.
Das gerandetknollige Samtfüßchen ist etwa ab Mai bis Ende November in grasigen Biotopen, aber auch auf nackter Erde oder zwischen Kräutern, z. B. in auwaldartigen Landschaften, Feuchtwiesen oder an Weg- und Straßenrändern zu finden. Verwechselt werden könnte es mit einigen anderen Samthäubchen wie dem Ockerfarbigen (Conocybe sienophyla) oder dem Rotstieligen (Conocybe tenera).
Es versteht sich von selbst, dass die extrem dünnfleischigen Pilzchen für Speisezwecke völlig ungeeignet sind. Einige Arten der Gattung werden als giftverdächtig oder ± magen-/darmgiftig eingestuft.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 4, Nr. 393
- German J. Krieglsteiner (Hrsg): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4, Seite 327 – 328