Conocybe rickenii
Dung-Samthäubchen
Ein so üppiges Auftreten langstieliger Blätterpilzchen in unserer Parkanlage kaum 20 Meter von meinem Hauseingang entfernt sollte nicht ungeklärt bleiben. Immerhin konnte die Zugehörigkeit zur Gattung Conocybe durch Habitus, Standort sowie der Lamellen- und Sporenpulverfarbe festgelegt werden. Um bei der Artbestimmung sicher zu gehen, hat Werner Pohl meinen Fund damals mikroskopisch überprüft und meine noch nicht abgesicherte Diagnose bestätigt. Er kannte den Pilz bereits von einem Vorkommen in seinem eigenen Garten.
Es handelt sich um eine weit verbreitete und keineswegs seltene Art, die in Deutschland vom Alpenrand bis zu den Nordseeinseln nachgewiesen ist. Man findet sie auf stickstoffreichen Böden auf Wiesen und Weiden, an Feldwegrändern, in Gärten und Parkanlagen, mitunter sogar auf Komposthaufen.
Makroskopische Merkmale:
Hut: bis 2 cm Durchmesser, konvex-kegelig, ockerbräunlich oder honigfarben mit dunkleren Zonen, im Alter stark aufhellend, Hutrand nicht oder nur undeutlich kurz gerieft
Lamellen: tabakbraun, durch Sporenausfall etwas dunkler rostbraun werdend, Schneide etwas weißflockig (Lupe!)
Stiel: dünn, bis 6 cm lang, etwa hutfarben, fein weißlich bepudert, zur Basis hin dunkler
Geruch und Geschmack: unauffällig, von manchen Autoren als leicht rettichartig angegeben
Sporenpulver: rostbraun
Mikroskopische Merkmale:
Sporen: elliptisch, glatt, dickwandig, 14 - 17 x 8 - 10 µm, mit Keimporus
Basidien: zwei- oder viersporig
Cheilozystiden: bauchig mit eingeschnürtem Hals
Am Stiel konnten sowohl kopfige als auch haarförmige Caulozystiden gefunden werden
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 4, Nr. 387