Cortinarius balteatus
Violettrandiger Schleimkopf
Je nach Quelle sind die Angaben zu diesem Taxon höchst unterschiedlich und widersprüchlich, sodass es nicht immer leicht ist, ihn vor allem gegenüber dem Braunvioletten Schleierling Cortinarius balteatocumatilis abzugrenzen.
Im September 2021 überraschte mich ein Massenvorkommen dieses Haarschleierlings in einem schwer zugänglichen eingezäunten Bereich einer Schule in Dietzenbach. Auf einer Fläche von ca. 30 Quadratmetern waren innerhalb von zwei Wochen weit über hundert Fruchtkörper erschienen.
Die bei Feuchtigkeit schmierigen Hüte können Durchmesser von 16 Zentimetern erreichen. Die Farben variieren von rötlich braun bis hell violett, wobei die violetten Töne vor allem am Hutrand vorkommen. Es können bräunliche Töne vorherrschen, oder auch violettliche, hellere oder dunklere. Die jung weißlichen Lamellen nehmen später die Farbe des rostbraunen Sporenpulvers an. Bei reifen Fruchtkörpern sind auch die am Stiel haftenden Velumreste rostbraun, ein bei genauem Hinschauen sichtbares Kennzeichen aller Schleierlinge, zu denen auch die Schleimköpfe gehören. Insgesamt neigt der Violettrandige Schleimkopf zur Bildung klumpiger Fruchtkörper oder auch zu Klumpen zusammengedrängter Gruppen. Klumpig können auch die Stiele erscheinen, die bis zu 6 cm dick und 15 cm lang werden. Die Stielspitze ist weißlich, ebenso das feste Fleisch. Der Geruch wird als unangenehm, staubig, erdig, muffig oder nach alten Kellergewölben beschrieben, der Geschmack ist zwar mild, aber nicht gerade einladend. Die feinwarzigen Sporen messen 8,5 - 11,5 x 5,5 - 6,5 µm.
Cortinarius balteatus ist eine seltene wärmeliebende Art, die in Laub- und Mischwäldern oder Parkanlagen als Mykorrhizapartner vor allem von Hainbuchen, Buchen und Eichen, selten auch von Fichten, vorkommt. Sie bevorzugt kalkhaltige Böden, was bei unserer Fundstelle (unmittelbare Nähe zu einer Schule, Bautätigkeit) gegeben ist. Erscheinungszeit ist Juni bis Spätherbst.
Was bislang eine Untergattung der Schleierlinge war (Phlegmacium = Schleimköpfe) soll jetzt der Gattungsname sein.
Weiterführende Literatur:
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden Württembergs Band 5, Seite 92 - 94
- https://pilzbuch.pilzwelten.de/violettrandiger-schleimkopf/cortinarius-balteatus.html